lieblingsleben
  • Blog
  • About
  • Contact

Dear Life. Hello.

Bild
Bild
Bild
..........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
Klicke auf eine der drei Kategorien und du findest untenstehend die dazugehörenden Posts. Die aktuellsten an oberster Stelle.
Wenn du keine Kategorie wählst, folgen alle Posts in chronologischer Reihenfolge.

Wo ich dem Fuchs Gute Nacht sage und der Tod mit mir spazieren geht

30/11/2019

3 Kommentare

 
Bild
Das erste, was ich mache, nachdem ich angekommen bin: ich geh zum Lagerhaus und kauf mir ein paar neue Arbeitshandschuhe. Die brauch ich zum Heizen. Wegen der Sprießen und wegen des Rußes. Heizen ist hier das Wichtigste in dieser Jahreszeit. Also geh ich zum Lagerhaus. Größe 7 hat ein braunes Rändchen, das gefällt mir am besten. Leider etwas zu kurz. Ich entscheide mich also für die mit dem roten Rändchen. Größe 8. Ich gehe zur Kassa, niemand da. Eine ältere Frau kommt herein und steuert direkt auf mich zu. „Koid.“ Inzwischen verstehe ich den hiesigen Dialekt und die Einsilbigkeit der Ortsansässigen. „Ja, kalt ist es.“, erwidere ich, aber die Alte hat sich schon abgewandt und studiert die beiden Todesanzeigen, die über der Kassa mit Tixo an der Wand befestigt sind. Jetzt kommt auch der Verkäufer. Stummer Schnauzbart. Die Frau will wissen, wer denn der Ferdl Heinisch war. Ob das der Schwager von der Heinisch Susanne war. Der Schnauzbart piept meine Arbeitshandschuhe ab. „Net da Schwager. Da Schwiegervater. Viersechz’g.“ Ich brauche einen Moment, um zu verstehen, dass nicht das Alter des Verstorbenen gemeint ist, sondern der Preis meiner Arbeitshandschuhe. Die alte Frau, meint, es sei ein Wahnsinn, alle stürben sie. Hier überhaupt. In Reingers waren sie vor nicht allzu langer Zeit noch ganze dreihundertsechzig Einwohner gewesen, die mittlerweile auf magere zweihundert geschrumpft wären. Ich lege die Münzen abgezählt auf den Tresen und verabschiede mich. Alle stürben wir, gibt mir die Alte aus Reingers statt eines Grußes mit auf den Weg.
 
Das Feuer brennt jetzt, das Bett ist bezogen, der Kühlschrank gefüllt und ich beschließe, vor dem Abendessen noch einen Spaziergang zu machen – dick eingepackt. Beim Gartentor weht mir der eisige Nordwind entgegen und bringt getragene Tropetenklänge mit sich. Ich drehe den Kopf Richtung Kirche. Die Straße von dort zum Friedhof führt unten am Hügel vorbei und ich sehe durch kahle Birken und Buchen einige alte Männer nicht ganz im Gleichschritt langsam die Straße entlang marschieren. In Schwarz und mit Trompeten und Trommeln. Vielleicht ist das der Ferdl, den sie da begleiten. Schleppend. Schleppende Schritte. Schleppende Musik. Ich gehe in die andere Richtung los, nach hinten aus dem Dorf raus, in den Wald. Kein Besuch im Waldviertel ohne Beerdigung, denk ich. Als wir das Häuschen hier renoviert haben, mussten wir Säge und Schlagbohrer regelmäßig pausieren, um die Zeremonien am Hang gegenüber nicht zu stören. Seit wir den Baustellenlärm eingestellt haben, ist es hier totenstill. Besonders nachts. Viel stiller als in meiner Wohnung in Wien. Und dunkler. Viel dunkler. Ich schlafe hier wie ein Stein. Auch meine Träume sind schwer, wie in Stein gemeißelt. Der Papa sagt, das kommt vom Granit auf dem alles gebaut ist. Der strahle in geringen Mengen Radon ab, was für einen tiefen, dunklen Schlaf sorge.
 
Inzwischen habe ich das erste Waldstück hinter mir gelassen. Immer noch wehen mir gelegentlich Musikfetzen der traurigen Trompeten um die kalten Ohren. Ich durchquere das nächste Dorf. Bunte, schäbige Fassaden, ein halb verfallener Hof. Keine Menschen. Niemand. Nie. Nur einmal, im Winter – es hatte eben geschneit – wurde meine Anwesenheit registriert. Links und rechts der Dorfstraße standen vereinzelt vermummte Gestalten, mit Schneeschaufeln, die in behäbigen Bewegungen über den eisigen Boden kratzen. Alles hielt inne, als ich angestapft kam. Köpfe drehten sich langsam zu mir um, schauten, auf Holzstiele gestützt, wortlos. Verfolgten meinen Winterspaziergang durch ihr Dorf. Der Jäger kreuzte vor mir die Straße, das Gewehr am Rücken. Ein Hund jaulte hinter einer Hausmauer auf. Der Jäger versprach ihm, gleich wiederzukommen. Zu mir sagte er nichts. Und auch ich blieb stumm und dachte an eine Filmszene aus einem Western. Ein Western im wilden Norden. Auch diesmal jault der Hund hinter der Mauer wieder auf, wie jedes Mal, wenn ich an seinem Revier vorbeikomme. Ich bin’s nur. Du kennst mich schon – die Spaziergängerin, sage ich und tu so, als hätte ich nicht ein wenig Sorge, das Tor könnte diesmal offen sein.
 
Durch Felder, vorbei an abgefischten Karpfenteichen und dem Pestkreuz. Dann durch den Höllgraben. Überall riesige Steine, Überreste des einst höchsten Gebirges der Welt. Ein Wegweiser zeigt mir die Richtung zum Galgen an, der da einst stand und funktionstüchtig seinen Zweck erfüllte. Die Spitze des Speicherturms vom Lagerhaus taucht hinter einer Biegung auf und kündigt meine baldige Rückkehr in den Ort an, als ich etwas weiter vorne am Weg ein kleines Fellknäuel liegen sehe, das mir entgegenblickt. Ein großer Hase vielleicht. Eine dicke Katze. Ich habe die Prismabrille nicht mit. Erst wenige Schritte entfernt, erkenne ich einen Fuchs. Mit Füchsen kenne ich mich nicht aus. Möglicherweise bedeutet diese Begegnung also mein tollwütiger Tod. Ich erstarre. Blicke dem Tier ebenso gebannt entgegen wie es mir. Ruhig liegt er da mitten am Weg, die Schnauze auf den Vorderpfoten, und schaut mich an – der kleine rostrote Tod. Ich verharre noch einen Augenblick, zögere, setzte dann testend einen Fuß vor den anderen, gehe langsam auf den eingerollten Fuchs zu. Ich kauere mich vorsichtig in der Hocke neben ihn. Frage, was er will. – Er weiß es nicht. Ich warte noch ein wenig. Als ich wieder aufstehe, steht er auch auf. Tappt ein Weilchen hinter mir her und verschwindet dann auf leisen Sohlen zwischen den Tannen.
 
Zuhause schlagen mir dichte sechsundzwanzig Grad entgegen und ich wickle mich umständlich aus den Winterkleidern. War vielleicht ein bisschen viel Holz. Aus dem Fenster luge ich durch’s Dunkel zum Friedhof hinüber. Alles wieder ruhig. Der Ferdl schon unter der Erde. Im Granit. Vielleicht stirbt es sich hier deswegen ja so gut, wegen des Radons. Die da drüben schlafen sicher auch sehr tief. Ich grüße hinüber und denke an die alte Reingerin und ihre knappe Weisheit. Wir sterben alle. Ich weiß natürlich, dass der Tod mich überall hin begleitet, immer drei Schritte hinter mit. Aber im Waldviertel, da nimmt er mich an der Hand und geht mit mir spazieren.
Bild
Bild
___________________________________________
Bild
Kein Talent zum Sterben
Bild
Haare hin, Haare her
Bild
Meine Geschichte
3 Kommentare

Linien der Weiblichkeit

13/10/2019

4 Kommentare

 
Bild
Foto © Marcus Josef Weiss
„Linien. Es waren Linien. Sie wurde von Linien verführt. So eine Linie, wie ein Wangenknochen Schatten auf einer Wange erzwang. Wie ein Nacken sich gegen den Polster abhob. Wie ein Knöchel scharfkantig abgezeichnet war. Sie konnte in den Anblick solcher Linien verfallen. Den Linien mit den Fingern nachgehen. Mit dem Mund. Oft waren es auch weibliche Linien, und sie wünschte sich diese für sich. Ein kleines rundes Ohr. Der Schwung eines Nackens. Ein Haaransatz. Eine Wange. Seitlich gesehen. Hände in Bewegung. Flatternd. Sie wünschte sich, er fände solche Linien an ihr und verfiele denen.“ 
Flammenwand. Marlene Streeruwitz


Ich weiß nicht mehr wie das anfing. Es kam schleichend. Irgendwann in meinen Dreißigern. Ich hatte bis dahin immer das Gefühl gehabt, als Mädchen gleichberechtigt aufgewachsen und als Frau neben den Männern gleichgestellt zu sein. Ich habe hie und da Sätze über Geschlechterrollen oder ein gesellschaftliches Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen in Zeitschriften aufgeschnappt, aber ich fühlte mich nie angesprochen oder gemeint. Ich hatte nie wirklich Unterschiede zwischen meinem Alltag und dem meines Bruders entdeckt. Auch in der Schule hatte ich weder Benachteiligung bemerkt noch mich minderwertig behandelt gefühlt - nicht vom Lehrkörper und nicht von meinen Mitschülern. Es war für meine Eltern außerdem nicht nur selbstverständlich dass ich in die Hauptstadt ziehen und studieren sollte - was auch immer ich wollte - es wurde mehr oder weniger erwartet. Ich wurde nie gefragt, ob ich vorhätte zu heiraten und wann und ob denn nicht endlich mit Nachwuchs zu rechnen wäre. Nicht einmal die Oma hat gefragt. Und so hielt ich Feminismus für Schnee von gestern.

Meine kindliche und jugendliche Normalität schien mir den Feminismus nicht zu benötigen. Die Frauen, die ich kannte, hatten die Wahl, ob sie hohe oder flache Schuhe tragen wollten; und auch ob sie draußen in der weiten Welt einem Beruf nachgingen oder zuhause als Hausfrau und Mutter arbeiteten, schien ihnen überlassen. Die eigene Rollengestaltung als eine sehr individuelle und persönliche Angelegenheit  - soweit ich das erkennen konnte. Nichts Systematisches in meinen Augen. Jene Personen, die Rollenbilder aus vergangenen Jahrzehnten propagierten, waren meiner Meinung nach vom Aussterben bedroht, weil nicht nur ich, meine Schwester und meine Freundinnen, sondern auch mein Bruder und meine Klassenkollegen der neuen Generation angehörten, die unter bereits anderen Bedingungen aufwuchsen als unsere Großmütter und Mütter, Großväter und Väter noch. Dank einer vorangegangenen langwierigen Entwicklung. Dank Frauen aus Geschichtsbüchern über das 19. Jahrhundert und die darauffolgende Jahrhundertwende zum Beispiel. Und Dank Frauen mit unzweifelhaft coolem Stil, die ich auf Fotos aus den Sechziger- und Siebzigerjahren gesehen hatte. Vergangener Feminismus war also eine Sache, der ich absolut Respekt und Ehre zollte. Aber eben Schnee von gestern. 

In meinen Zwanzigern war es mir sogar wichtig, mich vom sogenannten Post-Feminismus zu distanzieren. Ich wähnte mich ohne Feminismus freier als mit ihm. Wenn mir jemand unterstellte, feministisch zu denken oder zu handeln, wehrte ich mich vehement - ich wollte keinen Stempel aufgedrückt bekommen, kein einengendes Label. Noch dazu eines, das verstaubt klang. Nicht cool und sexy. Ich war bemüht, das Bild der lebenslustigen und umgänglichen jungen Frau und Freundin meines damaligen Freundes darzustellen. Einer Freundin, die experimentierfreudig und offen war. Einer Freundin, die tolerant und entspannt war. Also das Gegenteil der von allen so verachteten Bilder der verhärmten Feministin oder der keifenden Hausfrau mit dem Nudelholz in der Hand. Die eine männlich, mit breitem Stand und scheppernde Stimme, die andere mit Kopftuch um die fettigen Haare und Schürze um den dicken Bauch gebunden. Beide gezeichnet von Zornesfalten, die sich kreuz und quer durch’s Gesicht ziehen und Augen, aus denen die pure Bitterkeit spricht. Die haltlose Furie und das böse Weib per se. Feindbilder aller Männer. Angstbilder aller Frauen und auch mein Feind- und Angstbild Nummer eins. 

Schon als Kind war mir klar, was die Welt von mir als Mädchen erwartete. Ich muss wohl zehn oder elf gewesen sein - eine große, rote Brille auf der Nase und in einem weitergereichten Pullover der Kinder, deren Haus meine Oma putze, saß ich an meinem Schreibtisch und hielt in meinem Tagebuch eine Liste meiner Zukunftswünsche fest. An erster Stelle stand: Schön sein. Obwohl ich mit geschlechterneutralem Holzspielzeug aufgewachsen und als heranwachsende Person mit all meinen Fähigkeiten ernst genommen und wert geschätzt worden war, schien mir die Schönheit das höchste Gut zu sein, das eine junge Frau besitzen konnte. Einer schönen jungen Frau lag die Welt zu Füßen, soviel schien festzustehen. Wobei sich Schönheit nicht auf das Ersichtliche beschränkte. Schönheit verlangte auch nach Saftmut, Feinheit, Eleganz und Demut. Rote Lippen und lange Wimpern täuschten nicht über Widerborstigkeit, Hysterie oder wilde Wut hinweg. Die Welt verlangte sowohl eine spezifische äußere als auch innere Schönheit von mir. Wir verlangten. Verlangen.

Erst in meinen Dreißigern begann ich diese festgelegten Bilder zu hinterfragen. Ich bemerkte mit Irritation, dass mein Bruder und ich nun doch unterschiedliche Fähigkeiten entwickelt hatten - trotz des gerechten und ausgewogenen Erziehungsstils und der Schulung durch die wir beide gegangen waren. Wieso ist es für ihn heute normal, mit der Kreissäge und der Bohrmaschine umgehen und für mich noch eine Herausforderung? Wieso kann er sich seine Mütze nicht selber stricken? Wieso bittet mich einer meiner Freunde, ein Mann in den Vierzigern, seinen ausgerissenen Knopf an den Mantel zu nähen? Und wieso fühlte ich mich so lange wohler, kochend und backend zu einer Veranstaltung beizutragen als an der Diskussionsrunde über Kunst teilzunehmen? Und wieso steht die Schönheit der Frauen verdammt nochmal an erster Stelle auf unseren Wunschlisten? Den Wunschlisten der Frauen und den Wunschlisten der Männer. 

Immer mehr solcher bis dahin als gegebene Normalität angenommener Bilder formieren sich in mir zur Frage um. Und ich gebe mich nicht mit dem allzu vereinfachenden und nach Unzulänglichkeit riechenden Verweis auf die Biologie zufrieden.

Auch Männlichkeit ist mit deutlichen Attributen versehen. Auch die Männerwelt kämpft mit einem Rollenbild, das nicht einfach zu erfüllen ist. Und zu einem Großteil nicht (mehr) erfüllt werden möchte. Die Tatsache, dass ich mich mehr den Beobachtung des Frauseins und dessen Bedeutung widme, ist darauf zurückzuführen, dass ich eine Frau bin. Einerseits. Andererseits auch darauf, dass wir alle zwar mit Rollenbildern und Erwartungen kämpfen, aber dennoch ein wesentlicher Unterschied besteht: die Hierarchie. Das Mannsein trumpft das Frausein. En gros. Die Männerwelt hat das Zepter in der Hand. Dirigiert. Bestimmt. Statistisch gesehen. Global gesehen. In unserer Zeitgeschichte betrachtet. Und zeichnet mit ihrem Zepter Bilder, schreibt mit ihrem Zepter Bücher und Gesetze, die Kultur machen. Eine Kultur, in der wir alle aufwachsen - Mädchen wie Buben - und die unsere Realität formt, innerhalb derer wir definieren, was „normal“ ist, innerhalb derer wir uns empfinden, innerhalb derer wir uns messen und vergleichen, innerhalb derer wir unsere Entscheidungen treffen und unsere Meinung bilden, innerhalb derer wir uns frei wähnen. Und meinen, Feminismus sei Schnee von gestern. 

Rückblickend sehe ich, dass ich möglicherweise zu privilegiert aufgewachsen bin, um die Notwendigkeit des Feminismus früher wahrnehmen zu können, aber in gewisser Weise macht es auch gerade deswegen heute für mich Sinn Feministin zu sein, weil ich privilegiert bin, weil ich als Frau nicht mit derselben Unterdrückung zu kämpfen habe, wie Frauen in anderen Kulturkreisen oder Familien. Mir ist es ermöglicht, mich für Frauen und das neue Frausein einzusetzen. 

Auf subtile Art hat sich das Thema an mich herangeschlichen und ist zu einem großen Bedürfnis herangewachsen. Ich will mich von der Vorstellung befreien, eine so vorgezeichnete Rolle einnehmen zu müssen, um ein erfülltes, glückliches Leben als Frau führen zu können. Immer noch sehnt sich ein Teil in mir nach dem Schönsein, danach, einem bestimmten Bild zu entsprechen, es der Welt recht zu machen und gemocht zu werden. „Sie wünschte sich, er fände solche Linien an ihr und verfiele denen.“ Und dieses Bedürfnis engt mich ein. Beschränkt mich sowohl in meinem Handeln als auch im Erleben des eigenen Selbst. Gegen diese Enge wehre ich mich. Innerlich. Wie ein wildes Tier im Käfig. Und ich ersehne mit großer Erwartung den Tag, an dem sich die strengen und begrenzenden Linien der Erwartungen in meinen Händen wie Wachs anfühlen.
_____________________________________________
Bild
Nicht Lippenstift und nicht Moustache
Bild
Das Leben so stur
Bild
About Marina, Marcia and Me
4 Kommentare

About Marina, Marcia and Me

28/9/2019

0 Kommentare

 
Bild
Jedes Mal wenn ich etwas über mich schreibe, von mir zeige, mich präsentiere, dann muss ich denken: Me, me, me, me, me. Es ist eigenartig, sich selbst so anzupreisen. Mann stellt sich in den Mittelpunkt und verhält sich, als sei man das Allerbeste, was der Markt zu bieten hat. Und das ist in den seltensten aller Fälle das, was man tatsächlich von sich denkt. Man ist ja selbst gar nicht so begeistert von sich, wie dieses Zurschaustellen wohl implizieren mag. In wenigen, kurzen Momenten nur blitzt manchmal eine gewisse Zufriedenheit oder Selbstsicherheit auf, die mir meine eigenen Fähigkeiten und Qualitäten vor Augen hält und mich mit stolzer Freude erfüllt. Voll füllt. Und mich aufrichtet. Wie eines dieser Luftballontiere, wenn man sie aufbläst - fup - Luft in die Beine, den Kopf, den Bauch, bis sie ganz prall und glänzend sind. Selten. Sehr selten. Und dann auch immer gleich das Auslassen wieder. Kein Knoten im Ballontier. Saust ohne nachvollziehbare Logik durch den Raum, spuddernd, pfeifend, bis es zusammengeschrumpft wieder in der gewohnten Ecke liegen bleibt. Alles Hundekacke. Denkt man dann. Über das Eigene.
   Man arbeitet da dran. Am Selbstwert. Daran, dass man da nicht verstaubt in dieser Zimmerecke. Man möchte ein Ballontier sein. Gefüllt, erfüllt, einerseits. Prall glänzend, andererseits. Und drum arbeitet man als Schauspielerin da dran. Am Glänzen. Und macht es sichtbar. Öffentlich. Sich. Die eigene Person. Und immer denkt man: Me, me, me, me, me. Und dann: Marina, Marina, Marinaaa, du bist ja die Schönste der Welt. Als Kind hab ich das gehört. Ich besaß eine Kassette, auf der ich im Radio gespielte Lieder aufgenommen hatte, die ich dann mitgesungen habe. Das hat mir gefallen: Marina, Marina, Marinaaa, du bist ja die Schönste der Welt. Da war auch drauf: Liebeskummer lohnt sich nicht, my darling, oh no. Und: Schöne fremde Mann, duuu bist lieb zu mir. Konnte ich alles auswendig. Eine Kassette berstend voll mit schwülstigen Bildern in eingängiger Melodie. In diversen Situationen drängen sich heute die passenden in mir eingebrannten Schlagerweisheiten nach vorne ins Bewusstsein und singen mir den Soundtrack zum eigenen Leben. Me, me, me, me, me. Marina, Marina, Marinaaa, dein Chic und dein Charme, der gefällt. Marina, Marina, Marinaaa, du bist ja die Schönste der Welt. Und im Schlepptau die Marcia aus der Brady Bunch. Hab ich bei der Oma mal im Fernsehen gesehen. Die blonde Familie wie einer Cornflakes-Werbung entsprungen, so haben sich die Bradys in mir manifestiert - eine glückliche, blonde Familie, die gemeinsam am Frühstückstisch sitzt und Cornflakes ist. Nur die kleine Schwester Marcias ist unglücklich, weil das Leben die zu erst geborene, blonde Marcia konstant zu bevorzugen scheint, und es bricht aus ihr heraus: Marcia, Marcia, Marcia!! It’s always Marcia, Marcia, Marcia!!
   Marina und Marcia, jeweils in dreifacher Ausführung, begleiten unbeirrt und verlässlich meine Selbstvermarktung. Kein Posting ohne die beiden Ballontiere Marina und Marcia. Fix verbunden mit Me, me, me, me, me. Wunderbares Mädchen, daa da dada daa daa….
Das neue ABOUT ME Video. Diesmal hochdeutsch.
An die deutschsprachige Casting-Welt mit herzlichen Grüßen aus Wien! Die Eure

_____________________________________________
Bild
Am Set - Teil I
Bild
Die Vorarlberger Schauspielerin
Bild
Rendezvous Casting
0 Kommentare

Kinder, Küche, Kaffee und Veränderung

6/9/2019

1 Kommentar

 
Bild
Unlängst - vor dem offenen Kühlschrank stehend, abwägend, was man aus den letzten Resten verschrumpelten Gemüses noch zubereiten könnte - fällt mir auf, wie wenig Lust ich habe zu kochen. Ich überlege: die letzten Tage hatte ich ebenfalls schon Mühe mit der Motivation in der Küche. Seit Wochen eigentlich schon beschränkt sich mein Abendessen auf Gemüsehirse, die ich in fünf Minuten zubereite. Und wenn ich zehn Minuten mehr Geduld habe: Gemüsereis oder Gemüsenudeln. Und wenn ich Gäste zum Essen geladen habe, fluche ich beim Hacken darüber, wie hart der Hokkaido ist und wie klein die gewünschten Würfelchen. Zwei Töpfe überfordern mich bereits und am Ende des Prozederes bin ich meist verschwitzt und so erschöpft, dass ich mich vor dem Essen nochmal hinlegen muss. Die Erkenntnis, dass ich meine Kochleidenschaft verloren habe, lässt mich schaudern. Ich schließe den Kühlschrank und richte mir zwei Maiswaffeln mit Frischkäse. Ohne Teller. Verdattert. Verwirrt. Man denkt immer, es ändert sich nichts. Man bleibt immer dieselbe. Man meint sich zu kennen. Ich - das ist: Schauspiel, Schreiben, Wandern, Essen, Kinder- und Katzenmensch und ein breites Lachen. Ich: die Denkerin, die gerne Metaphern verwendet und an das Große Ganze glaubt. Ich - die mit ihrem Gewicht kämpft und feministische Bücher liest. Ich - die Nervöse, die mit dunklen Ängsten tanzt. Ich - eine Grenzgängerin, schwankend zwischen Extremen, um Balance bemüht. Ich - die Hartnäckige, die Eigenwillige, die die Optimistische, die Empfindliche, die Hungrige, … die Köchin. Wo ist sie hin, die Köchin? Die Maiswaffeln zäh im Mund stelle ich in Frage, was ich bin. Zu sein glaube. War. Sein würde. Ich kaue gründlich, Maiswaffeln und Gedanken, die Augenbrauen wie kleine Gewitterwolken auf meiner Stirn. Vielleicht ändert man sich doch. Vielleicht ändern sich Dinge. Nicht nur fünf Kilos mehr oder weniger. Vielleicht verliert man auch Dinge, die man gar nicht loszuwerden gedacht hatte. Vielleicht ist mehr Entwicklung möglich als bisher angenommen. 


Auf die Illumination in der Küche folgen weitere Momente der Veränderung. Statt in die Berge, fahre ich ans Meer. Statt früh aufzustehen, bleibe ich nachts wach. Statt laufen zu gehen, leg ich mich in die Hängematte. Statt mich auf die Waage zu stellen, esse ich mich satt. Statt nein, sag ich manchmal ja. Ich bin immer noch ich. Aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob die Bilder, die ich mir für mich festgelegt habe, die einzig möglichen sind. Und ich frage mich des öfteren, was ich noch sein könnte. Je länger ich über Veränderung und Entwicklung nachdenke, umso deutlicher sehe ich nun auch rückblickend, dass die Zeit doch Wandlung bringt. Ich fühle mich sicherer in mir als mit sechzehn. Ich bin etwas weniger streng mit mir, als noch vor drei Jahren. Ich bin nicht mehr ganz so pünktlich und ordentlich wie ich es von meinem zwanzigjährigen Selbst gewohnt bin. Heute lasse ich schon mal den Kaffee unter dem Filter überlaufen. Früher hätte ich da einen kleinen Anfall gekriegt. Heute hol ich ganz lässig einen Fetzen und schmeiß den Teppich in die Waschmaschine. Viel wesentlicher jedoch: meine Vorstellung davon, was ein erfülltes Leben ausmacht, hat tatsächlich einen Umbruch durchgemacht. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich dafür wirklich sieben Kinder brauche. Ich bin mir nicht mal mehr sicher, ob ich auch nur eines haben will. Ich sage nicht, haltet sie mir fern - sie sind nach wie vor eine ungeheuere Freude für mich, die Liebsten, die bisher in meinem Leben um mich sind, plappernd, krabbelnd - aber vielleicht, vielleicht brauche ich zu meinem Lebensglück keine weiteren kleinen Menschen. Keine Eigenen, wie man so zu sagen pflegt. Vielleicht… Bis vor wenigen Monaten noch war mir dieser Gedanke undenkbar. Und er erschüttert mich dieser Tage ebenso wie er mich fasziniert: es scheint tatsächlich möglich, dass sich Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen an das Leben ändern. 


Kinder, Küche oder Kaffee - ich bin ein neuer Mensch. Ein bißchen. A kläle. Und ich frage mich, was wohl noch alles möglich ist. Hallo, liebes Leben, ich bin bereit. ​

_____________________________________________
Bild
Nicht Lippenstift und nicht Moustache
Bild
Urlaub in der Künstler-WG
Bild
Ein Liebesbrief
1 Kommentar

Die Oma

18/8/2019

0 Kommentare

 
Bild
Heute hat die Oma Geburtstag. Auf dieser Erde wäre sie am 18. August 2019 dreiundneunzig geworden. Auf diesem Foto ist sie vielleicht so alt wie ich heute. Mit Tschick und Bier und Butter im Kühlschrank. Noch etwas weiter zurück, in den Vierzigerjahren, war die Oma eine schwarzweisse, ordentlich frisierte junge Frau, die manchmal im Dirndl am Berg war und manchmal in Uniform im Krieg. Sie hat sich nicht mit Yoga und Biogemüse und dem Künstlerinnendasein auseinandergesetzt. Weil die Oma schon als Kind, wie ihre Schwestern auch, zu einem Bauern geschickt wurde, um zu arbeiten. In Omas Kindheit und Jugend stellte sich die Frage nicht, ob sie denn nun gleichberechtigt behandelt wurde und ob sie vielleicht lieber Hosen getragen hätte. In Omas jungen Jahren ginge es um Dringlicheres. Das war damals für Frauen noch neu, das mit dem Hosentragen und das mit dem Studieren. Mancherorts waren sogar weibliche Wahlstimmen (noch lange) verboten - das kann man überall nachlesen.

Meine Oma allerdings hat mir gegenüber nie vom Wählen gesprochen. Nur manchmal vom Krieg. Und sie hat mir gesagt, sie habe den Opa geheiratet, weil er sie rumgekriegt hätte. Sie hatte eigentlich einen Anderen wollen, nicht den Opa. Aber der Opa war hartnäckig gewesen und irgendwann hat er sie dann rumgekriegt. Ich hatte da immer so ein Bild dazu, das eine Drehung involviert: Der Opa dreht die Oma auf den Boden. Er dreht sie einmal vollständig rum. Und dann legt er sich auf sie drauf. Schwanger. Hochzeit. Arbeit in der Fabrik, in der man sich die Finger an den Maschinen, die die feinen Rillen im Kordstoff machen, abschneidet, wenn man nicht gut aufpasst. Deswegen fehlten dem Opa ein paar Fingerglieder. Und wegen dem Krieg. Aber als er die Oma rumgekriegt hat, hatte er noch alle Finger. Zwar auch kein Geld, aber wenigstens noch alle Finger. In der Fabrik gab es nicht viel Geld. Die Oma ist dann zusätzlich noch putzen gegangen zu den reichen Leuten in Liechtenstein. Oma und Opa haben in den Barracken gewohnt. Mit den Kindern. Es gibt ein Foto von der Oma wie sie in der offenen Türe steht und zu ihren beiden Kindern herüber schaut, die am Kies mit einem Dreirad spielen. Sie hat ein Geschirrtuch in Händen und das dritte Baby im Bauch. Der Opa ist nicht drauf. Vielleicht hat er also das Foto gemacht. Ich frag mich, wie das war für die Oma. Als Kind nimmt man das alles ja einfach so, wie es gesagt wird. Die Oma sagt rumgekriegt und ich frag nicht nach. Die Oma sagt Krieg und ich frag nicht nach. Es ist wie es ist und außerdem vorbei und außerdem nicht mein Leben. Fern ist das - dieses Leben, von dem die Oma damals manchmal spricht. Ihre Kindheit und Jugend nur in Schwarzweiss erhalten. Und die Menschen so anders in Schwarzweiss: die Kleidung, die Haltung. Die müssen ganz anders gewesen sein, innen. Ganz anders empfunden haben als wir heute. Als ich. Weil die Gesichter so anders aussehen. Starr. Ungerührt. Unberührt. Die Oma sieht auf den Fotos verhalten aus. Als hätten die Menschen damals alle die Luft angehalten - so sehen die aus. Und ich krieg das im Kopf einfach nicht zusammen: die junge, schwarzweisse Oma auf den Fotos, ihre Geschichten vom Krieg und vom Rumkriegen und dann die alte Oma mit der Schürze, die mir Schnitzel und Butterspätzle mit extraviel Butter macht. Da liegen mindestens hundert Jahre zwischen diesen beiden Omas. Hundert Jahre und eine ganze Welt. Also frag ich nicht nach. Weil es ist wie es ist: Unverständlich. Fern.
 
Ich bereue das. Dass ich nie gefragt hab. Ich bereu das, dass ich die Oma nie verstanden hab, als Mensch. Dass ich sie nie wahrgenommen hab, als Mensch. Als Frau. Nur als Oma. Als das, was ich einmal werden würde in ihrem Alter. Aber das würde erst in hundert Jahren sein und in einer anderen Welt. Weil ich war jung. Ein Kind. Eine Jugendliche. Ich würde erst in hundert Jahren so alt sein wie die Oma. Mit Schürze. Und ich würde Canasta spielen am Donnerstag. Und ich würde mir beim Frisör eine dezent lila gefärbte Dauerwelle machen lassen. Ich fürchtete mich immer vor diesem Zustand, dem Alter, den Canasta-Freundinnen. Weil die alle so langweilig waren. Grau und ein bisschen lila und ein bisschen traurig. Ein bisschen so, als würden die dauernd die Luft anhalten, wie auf den Fotos.
 
Manchmal haben wir Enkelkinder Rommé gespielt mit der Oma - weil Canasta konnten wir nicht. Die Oma hat die Angelegenheit sehr ernst genommen. Die Spielregeln waren exakt festgelegt und einzuhalten und Punkte wurden auf einem Stück Papier notiert. Sieg und Niederlage - alles mit Bleistift notiert. Da gab es kein Pardon oder irgendwelche Kinderregeln. Entweder wir spielten richtig Rommé oder wir ließen es bleiben. Also saßen wir gelegentlich für ein paar Runden ernst am Küchentisch mit den zwölf Karten in den kleinen Händen, die immer runterzufallen drohten, und wollten ebenso verbissen gewinnen wie die Oma. Nur einmal hat mein etwas älterer Cousin, der Dampfplauderer, einen solchen Blödsinn von sich gegeben, dass die Oma ihr ganzes Bier über den Tisch und alle Karten geprustet hat. Die Wangen aufgebläht, die Lippen spitz zusammengepresst, hat sie noch für eine Millisekunde versucht, das Lachen zurückzuhalten, was ihr misslang. Wie eine Fontäne spritze das Bier aus ihrem Mund in hohem Bogen über den mit Rommékarten belegten Tisch und uns in die verdutzten Gesichter. Ich kann mich nicht daran erinnern, was Mathias gesagt hatte, nur an Omas lautes, inbrünstiges Lachen. Sie hat gelacht und gelacht, nicht nur über den Kinderblödsinn, sondern auch über sich selbst. Wegen dem Bier und dem Spucken und dem Prusten hat sie gelacht. So sehr, dass sie sich verschluckt hat und ihr der Rotz aus der Nase lief. Und als sie dann endlich ausgelacht hatte, sagte sie: „Herrlich!“, seufzte tief und erleichtert und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. So hat sie immer ein Lachen beendet: „Herrlich!“, hat sie immer geseufzt.
 
Wenn ich daran denke, wie die Oma gelacht hat, dann hab ich weniger Angst vor dem Canasta-Alter. Heute sind es nicht mehr hundert Jahre bis dahin und ich muss oft an sie denken.
Bild
Ich hatte mir die Haare selbst geschnitten und mir wurde erklärt, das sei weder angebracht noch schön. Zutiefst verletzt sprach ich kein Wort mehr, bis die Oma sich zu mir herunterbeugte und mich fragte, was denn los sei. Das ist der Moment.
______________________________________________________
Bild
Das Leben so stur
Bild
Gratwanderung
Bild
Happy Singles' Day?
0 Kommentare

Urlaub in der Künstler-WG

5/8/2019

0 Kommentare

 
Bild
Die Tarotkarten sagen, ich brauch Sonne. Ich sofort Vorhänge beiseite. Fenster auf. Draussen  - mäh - mager. Noch ein Blick zu den Tarotkarten. Sonne!! Sonne, Juli!!  Gut. Ich ruf den Tom an. Der hat ein Auto. Und der sieht das ein - das mit der Sonne. Hätt’ er mir allerdings auch sagen können, meint er. Hätt’ ich nicht die Tarotkarten fragen brauchen. Sind wir uns jedenfalls alle einig jetzt, der Tom, die Karten und ich. Also rufen wir Marcus an. Der ist da schon - in der Sonne, am Meer. Wir kommen! Urlaubs-WG ahoi! 

Mein Zimmer ist das Schönste. Das größte, das hellste, das luftigste. Direkter Zugang zum Balkon. Allerdings not airconditioned wie die anderen beiden Schlafräume. Ich schwitze also durch die Nacht, reiss mir den Pyjama vom Leib, der ohnehin schon so stoffarm wie möglich gehalten wird, strample das dünne Laken vom Bett und strecke alle Viere in einem großen X von mir. Das finden die Mücken super. Glücklicherweise hat Tom alles mit. Überhaupt ALLES für ALLE Fälle. Unter anderem Histaxin. Das muss ohnehin weg, sagt der Tom, weil das ist vom letzten Sommer. Ich schmier die Salbe auf die juckenden Punkte. Hilft. Trotzdem zieh ich mir in der zweiten Nacht das Bettlaken bis zu Nasenspitze hoch. Am Morgen habe ich zwei Stiche auf der Stirn und seh ein wenig aus wie ein Kälbchen. So Hornansätze. Ich such das Histaxin. Auf der Packung steht aufzubrauchen bis 07/2014. Von wegen letztes Jahr gekauft! Ich schimpf ein bisschen, schmier aber trotzdem. Tom meint, beim Histaxin ist das wie bei einem guten Wein: Auf die lange Lagerung kommt’s an. Erst der richtige Reifegrad ist wirklich effektiv. Und in der Tat schwellen die kleinen Hügel auf der Stirn recht zügig wieder ab. 

Die Tatsache, dass das Histaxin hilft, bestätigt jedoch eine Befürchtung meinerseits, die ich in den letzten Wochen gehegt habe: Ich leide vermutlich (fürchterlich) an einer Histaminunverträglichkeit! Diese - so die Onlinerecherche - macht nämlich diverse Probleme und erklärt all meine Symptome der jüngsten Vergangenheit. Schlaflosigkeit, Zittern, Herzrasen, Bauchweh, Erschöpfung, Nervosität - um nur ein paar davon zu nennen. Ich zähl das jetzt so nonchalant hier auf, aber Marcus und Tom erklär ich meinen Zustand von unlängst penibel detailliert. Jetzt, ja jetzt (!) geht es mir schon besser. Jetzt lauf ich den Hügel in der Mittagshitze hier hoch wie nix. Aber vor kurzem noch - halleluja! - vor kurzem bin ich noch gespensterblass durch die Gänge der Bibliothek geschlichen und schaffte es kaum, mich aufrecht zu halten. Und nachts krochen dann die Dämonen der Angst von allen Seiten zu mir ins Bett und flüsterten fröhlich, es sei nun aus mit mir. So ging es mir da! So! Und alles nur wegen dem Histamin! Die beiden Zuhörer haben keine Einwände. Sei’s aus Zustimmung oder aus Hoffnung, ich möge meinen Monolog beenden - ich fühle mich jedenfalls bestärkt in meiner Vermutung und weigere mich von nun an, Meeresfrüchte zu essen oder Fisch, dessen Kühlkette mir nicht bekannt ist und folglich unterbrochen worden sein könnte. Außerdem keine Tomaten, Melanzani, Avocado, Bananen oder Ananas. Und nichts, was nicht wirklich frisch ist. Es gibt genug Listen im Internet zum Thema Histamin. Den beiden Mitbewohnern ist es recht, dass ich mir mein Essen selber koche. ​
Bild
Bild
Am ersten Morgen ist es still, als ich die Terrasse betrete. Marcus - zwischen Büchern - hat Kopfhörer und Sonnenbrille auf. Sagt nichts. Ignoriert mein Guten Morgen. Tom und ich tappen auf leisen Sohlen herum, schlürfen vorsichtig unseren Kaffee und wissen nicht so recht wohin schauen. Erste WG-Interventionssitzung. Kommunkation, Marcus! Kommunikation bitte! Macht er dann auch glatt. Er braucht die erste Hälfte des Tages zum Arbeiten. Punkt. Und so sitzen wir jetzt alle Drei vormittags auf der schattigen Terrasse um den großen Tisch. Jeder mit einem kleinen silbernen Laptop mit Apfellogo. (Ein bisschen schämen wir uns dafür. Und ein bisschen gefällt uns das.) Wir denken, tippen, blättern, suchen, lesen, tippen weiter. Konzentriert. Drei rauchende Künstlerköpfe auf einer rosaroten Terrasse, umgeben von satt pinken Blütensträuchern, Palmen und Pinien. Wenn die Akkus leer sind, gehen wir ans Meer, und die Laptops stecken wir mittlerweile an den Strom. Ich natürlich kann nur mit 50er-Sonnenschutz und großem Strohhut das schützende Dach der Terrasse verlassen. Sonnenallergie. Da schmier ich mir dann über die fettige Sonnencreme gleich auch noch Histaxin (hilft!) und liege träge unter Föhren, blinzle in das helle Glitzern des Wellen und beginne, mich zu langweilen. 

Ich sekkier den Marcus. Der hat eine Kamera mit. Nur ein kleines Fotoshooting, sag ich. Ganz kurz nur, bitte bitte, nur eine halbe Stunde! Wir fangen an, da ist die Sonne golden und hören auf, als die Kamera nur noch Nachtschwarz festhält. Eine lange halbe Stunde. Ich hoffe, Marcus hat das nicht bemerkt. Die Euphorie überwiegt mein schlechte Gewissen allerdings. Überwiegt alles. Übertönt die Hitze, den Schweiß und die schlaflosen Nächte. Trumpft Mückenstiche und Sonnenallergie und Histaminunverträglichkeit. Zur Feier des Tages gehe ich mit den Jungs ins Restaurant und bestelle Trüffelpasta. Weil den Histamingehalt von Trüffeln kann ich auf keiner Liste finden. Trüffel geht also. Und schmeckt königlich. Auch der Sternenhimmel ist königlich. Die würzige Luft… Diese Nacht schlafe ich tief und ruhig. 

Inzwischen haben wir uns eingegroovt, wir Drei. Die WG hat ihren Rhythmus gefunden. Die Türen werden auf Toms Ansuchen hin weniger energisch geöffnet und zugeknallt, wenn einer - zum Beispiel er, der Tom, nur zum Beispiel - noch schläft in der Früh, Marcus sagt höflich Guten Morgen und ich bemühe mich, meine Monologe kürzer und das Drama in Grenzen zu halten.

Schön ist es hier!
Bild
Bild
Alle Fotos @ Marcus Josef Weiss
______________________________________________
Bilder vom Fotoshooting hier
 juliakoch.at
0 Kommentare

Juli-Gespräch

16/7/2019

0 Kommentare

 
Bild
z'Nüne. Soll heißen: Zu Neun. Also um neun Uhr. Als VorarlbergerIn steht man traditionell früh auf, isst Frühstück und geht dann fleissig arbeiten. Um neun Uhr macht man die erste kleine Pause, in der man eine ebenso kleine (oder auch große) Jause zu sich nimmt. Dieses zweite Frühstück heißt also z'Nüne, und danach benennt sich das Vorarlberger Frühstücksformat, das mich unlängst zum Gespräch geladen hat und das neuerdings auch im Fernsehen vertreten ist.

Jetzt sieht und hört man mich also knappe 50 Minuten lang im Dialekt sprechen - über das Schauspiel, meinen Blog und sonst noch alles, was mir durch den Kopf ging. Zu meiner Verteidigung kann ich nur vorbringen, dass mir im Vorfeld nicht bewusst war, dass mein Sprudeln ungekürzt veröffentlicht werden würde. Aber so ist es nun...
(Siehe Video unten)

Dankeschön an Pascal Pletsch, der es sehr einfach machte, frei von der Leber weg zu sprechen und sich im Gespräch so wohl zu fühlen! Es hat mich wirklich gefreut!! Und danke natürlich auch an Kameramann Matthias Rauch! Eine Einladung, die ich gerne angenommen habe...
__________________________________________
Bild
Am Set - Teil 1
Bild
Die Vorarlberger Schauspielerin
Bild
Rendezvous Casting
0 Kommentare

Die Vorarlberger Schauspielerin

30/6/2019

0 Kommentare

 
Bild
Bin ich froh, dass auch andere Menschen gerne schreiben - und dann noch so freundlich zu meinem Werdegang. Für alle Nicht-VorarlbergerInnen, die das Magazin aller Wahrscheinlichkeit nach nicht in Papierausgabe in Händen halten werden, hier die digitale Version. Diesmal also ein Blog-Post, den ich nicht selbst verfasst habe, der mich aber sehr freut. Ich hoffe, euch auch... Danke an Sandra Kacetl und die Redaktion der "Vorarlbergerin"! 
Bild
Bild
Bild
Bild
Ein großes Dankeschön an die "Vorarlbergerin" und Sandra Kacetl.
​
Ebenso an:
Hannes Hagenauer (Fotos 1,3,4)
Marcus Josef Weiss (Foto 2)
Dietmar Mathis (Foto 5)
und
an die Wiener Schneiderinnen von Lieblingssachen,
deren tolle Hose ich auf Foto 2 tragen darf!

____________________________________________________________
Bild
Am Set - Teil 1
Bild
Ein Liebesbrief
Bild
Rendezvous Casting
0 Kommentare

Meine Geschichte

9/6/2019

3 Kommentare

 
Bild
Mein Schreiben floss in den letzten Wochen nicht ins Internet. Ich habe mich mit einem Projekt beschäftigt, das mich seit vielen Jahren begleitet - die Idee einer Geschichte, die schlussendlich in Drehbuchform gegossen werden soll. Ich sag das so: eine Geschichte. Eine. Als wüsste ich nicht, dass es meine Geschichte ist. Als wär das ein Geheimnis, das nicht mal ich kenne. Aber ja, aber nein, so ist es: es ist meine Geschichte. Nicht unbedingt meine exakte biografische Geschichte, aber eine, die darauf fußt, daraus entstand. Entsteht. Entstehen soll. Das ist es, was in mir gärt. Meine Fantasie wandert selten auf hohe See und gebiert Haikatastrophen oder Piratenabenteuer, sie bewegt sich immer an Land. Meist in meiner Nähe. Darüber kann ich schreiben. Darüber will ich schreiben. Darüber schreibe ich. Und gelegentlich gelingt mir was und ich fühle mich danach erschöpft und zufrieden - ein wenig wie nach einer langen, anstrengenden Wanderung. Manchmal ist es auch gar nicht so anstrengend. Manchmal fühlt sich der Weg wie ein flotter Frühlingsspaziergang an - links und rechts blühen die Narzissen, Kirschbäume biegen sich unter üppiger zartrosa Pracht, und dazwischen grasen friedlich Einhörner. Alles easy.
 
Nur meine Geschichte und ich - wir haben es nicht so leicht miteinander. Sie scheint was zu wollen, was ich nicht erkennen kann. Ich weiß nicht so genau, woran das liegt. Entweder ich versteh sie nicht oder sie versteht mich nicht. Ich schreibe und denke und tüftle und verwerfe und schiebe und biege und breche und fang von vorne wieder an. Oft schon. Ich suche den richtigen Zugang, den passenden Ausschnitt, einen neuen Blickwinkel und die formgebende Sprache. Stunden vor dem Computer - Stunden, Tage, in denen maximal drei neue Sätze entstehen, die nach der Kaffeepause dann auch schon wieder entsetzt gelöscht werden. So vergehen die Monate. Ja, Monate. Regelmäßig hebe ich also alle paar Monate den Kopf, die Finger noch über der Tastatur schwebend, und bemerke schockiert, wie schnell die Zeit fliegt und wie träge die Buchstaben über den Laptopbildschirm kriechen. Und dann krieg ich einen Rappel. Dann muss etwas passieren. Weil sonst passiert nie was. Weil sonst komm ich nie wo an mit diesem Ding. Weil sonst wird das nix. Ich setzt mir dann eine Deadline um den Druck und so hoffentlich auch den Output zu erhöhen. Ein Wettbewerb zum Beispiel, eine Einreichung. Da wird das Vorhaben dann etwas konkreter. Da muss man dann bestimmte Bedingungen erfüllen und hat eine vorgegebene Struktur, die Zeit und Raum und Inhalt betrifft. Das hilft. Es gibt somit ein Etappenziel in Sichtweite, auf das man zugehen und das man erreichen kann. Und solche Etappenziele habe ich auch bereits erreicht. Da lass ich mich dann nicht lumpen. So ist es nicht. Es steckt noch genügend Streberin in mir, die mich ehrgeizig antreibt, Prüfungen zu meistern und sich Lob und Preis am Ende wünscht. Mit sowas kann ich mich also ein wenig aus der Reserve locken und meiner zähen Denkarbeit einen Tritt in den Hintern verpassen. Oder ich mach einen Drehbuchschreibkurs. Ähnlicher Effekt. Und außerdem so schrecklich sinnvoll. Hach. Und: Man ist in so einem Kurs nicht mehr alleine! Wesentlicher Punkt! Ich mag und brauche schon sehr viel Raum und Zeit für mich und mich und mich. Aber zu viel davon macht mir Knoten im Hirn und Enge um die Seele. Da ist mit Schreibfluss dann auch Sense. Man braucht auch Kontakt, ja ja. Menschenkontakt. Selbst als Schreiberling. Und es ist gar nicht so einfach, sich das zu organisieren. Da müsste man halt im Team schreiben. Aber mit wem, mit wem? Kann ja nicht einfach inserieren: Suche Frau zum gemeinsamen Schreiben. Bitte gut. Und bitte das, was ich will. Deswegen also Schreibkurs. Das ist ein großer, großer Pluspunkt für Schreibkurs und Gruppen und Klassen und Schule und so. Mein letzter Schreibkurs ist allerdings schon lange her. Der Zuspruch, den ich dort bekommen habe, hat mich eine Zeit lang weitergetragen. Ein paar motivierende Begegnungen mit Menschen, denen hie und da und hie und dann mal gefallen hat, was ich mache, haben ebenfalls beigetragen. Ein „Weiter so!“, ein „Schick mir was, ich helfe dir!“, ein „Schreib endlich ein Buch!“ taten viel. Diese Sätze waren es, die mich an mich und mein Vorhaben glauben ließen.
 
Wo liegt denn dann jetzt aber eigentlich das Problem, richtig? Das hab ich mich auch gefragt. Faulheit? Mangelnde Disziplin? Verhärtete Muster? Fehlende Leidenschaft? Nein, nein, nein und nein. Ich will ja schreiben, Seite um Seite. Ich kann mich an Abgabetermine und Vorsätze halten. Ich bemühe mich immerhin darum, regelmäßig neue Perspektiven einzunehmen und offen zu bleiben. Und ich kenne das Feuer in mir, die Aufregung, die in jede meiner Zellen fährt und mich nicht nur zuversichtlich und optimistisch, sondern nahezu euphorisch in die Zukunft blicken lässt. Nein, das ist es nicht. Es ist viel dramatischer. (Will ich wohl meinen.) Das Problem ist das Ergebnis. Das Produkt. Es ist -
 
platt.
 
Fad.
 
Banal.
 
Stümperhaft.
 
Unerträglich.
 
Ich merke das. Ich sehe das. Und ja, ich hegte lange die zarte Hoffnung, dass es sich hierbei um ganz normale Zweifel im Leben einer Drehbuch-Entstehungsgeschichte handelt. Dass ein jeder und eine jede im Laufe eines Schreibprozesses durch dieserlei Unannehmlichkeiten durch muss. Aber ich fürchte, dem ist nicht so. Ich fürchte, es handelt sich in diesem Fall erstens um die anfängerhafte Ungeübtheit, Ideen in Worte und bestimmte Formen zu fassen. (Bin ich ganz müde, sage ich Unfähigkeit. Bei Sonnenschein bleibe ich bei Ungeübtheit.) Ein Exposé für einen Film zu entwerfen erfordert eben dramatisches Schreiben und andere Qualitäten als jene, die für’s Darniederfetzen eines übersichtlichen Feuilletontextes, der mit Liebes Tagebuch beginnt, genügen. Das ist bitter. Au au. (Das Herz.) Und zweitens handelt es sich um die möglicherweise noch traurigere Tatsache, dass die Geschichte keine Geschichte ist, sondern eine Aneinanderreihung von Situationen, geschmückt mit ein paar gut gemeinten, an den Haaren herbeigezogenen Accessoires. Inzwischen ist sie auch schon recht lädiert - die Geschichte. Ich hab sie schon so oft gedreht, gewälzt, zermalmt und aus dem Krümeln versucht, was Neues entstehen zu lassen, dass ich mir nicht mehr sicher bin, ob sie überhaupt noch atmet. Deswegen fällt mir das Atmen derzeit auch ein wenig schwer. Weil wenn sie stirbt, muss ich vielleicht auch. Denn wenn sie stirbt, was dann? Was ist dann mit #writingactress? Ohne meine Geschichte, ohne mein Projekt ist es dann wieder #waitingactress… Und so fühlt es sich an, als ob mit dem Scheitern der Formulierung meiner Geschichte, auch meine reale Geschichte dem Untergang geweiht ist. Und deswegen atme ich etwas flacher die Tage. Und mein Herz - in vollem Galopp - weckt mich nachts des Öfteren auf. Da ist mir natürlich klar, dass es nicht mehr allzu lange dauern kann mit mir. Also bin ich zur Ärztin gegangen. Die hat ein bisschen gelächelt, als ich sagte, mein Herz rast so. Hat aber trotzdem ein EKG gemacht. Zur Sicherheit. Danach hat sie nochmal gelächelt. Und ich bin sauer wieder nachhause gegangen, mit der kleinen Papierrolle in der Hand, die meine Herztöne in rhythmisch zackigen Linien zeigt, die das blühende Leben darstellen. Aus Frust hab ich so geweint, dass mir eine kleine Ader im Auge geplatzt ist. Weil jetzt weiß ich ja immer noch nicht, was mit meiner Geschichte los ist…
____________________________________________
Bild
Filmpreis und Nacktrolle
Bild
Tagebuch und Träume
Bild
Nicht Lippenstift und nicht Moustache
3 Kommentare

Kakao-Konfektkugeln

11/5/2019

0 Kommentare

 
Bild
Sehr einfach zuzubereitendes Konfekt, das perfekt ist für Zwischendurch, zur Nachspeise, als Mitbringsel, zum Muttertag oder sogar als Weihnachtssüßigkeit. In erster Linie geschmacklich fantastisch. In zweiter Linie sind die aus lauter guten Zutaten bestehenden kleinen Kugeln außerdem gesund. Und in dritter Linie ist das Vergnügen vegan. (Also ess ich jetzt sehr viele davon, damit die Welt noch schneller gerettet wird.)

So simpel und ganz ohne Backen, aber ein Bombenfeedback betreffend Geschmack - nicht nur von mir, sondern von meinen Testessern, für die ich ruhig die doppelte Menge hätte machen können. Aber wie meist halte ich mich an kleinere Mengenangaben, die ganz einfach auch noch halbiert oder aber eben verdoppelt werden können.

Viel Spaß beim Kugeln.
Bild
Bild
Kakao-Konfektkugeln
mit Cashews & Cranberries


120 g Datteln
2 Msp. Vanille
1 Pr. (Himalaya)salz
10 g Kokosöl
2 TL Pflanzenmilch od. Orangensaft
1 Pr. Lieblingsgeheimzutat



30 g Kakaonibs
(oder 100%ige Schokolade)
30 g Cashewkerne
30 g Cranberries, getrocknet
10 g Rohkakao
20 g Erdmandeln, gemahlen
(oder sehr fein geriebene Mandeln)

__________________________________________
1. Datteln mit Kokosöl, Vanille, Salz, Lieblingsgeheimzutat und Pflanzenmilch oder Orangensaft fein pürieren.

2. Kakaonibs oder Schokolade, Cashewkerne und Cranberries sehr fein hacken.
 
3. Gemeinsam mit Erdmandelmehl oder Mandeln und Rohkakao in die Dattelmasse kneten. Masse evtl. 30 Minuten kühlstellen zur besseren Weiterverarbeitung.

4.
16 – 20 kleine Kugeln formen. Die Hälfte davon in Rohkakao und die andere Hälfte in Erdmandelmehl (oder fein geriebenen Mandeln) wälzen.

 

TIPP I
Sofort genießbar, allerdings noch besser, wenn sie mindestens ein paar Stunden durchziehen konnten.
 
TIPP II
Auch fein mit Walnüssen und getrockneten Aprikosen statt Cranberries und Cashews. 

kakao-konfektkugeln.pdf
File Size: 45 kb
File Type: pdf
Datei herunterladen

__________________________________________________
Bild
Müsliriegel
Bild
Haselnusskakaocreme
Bild
Macadamia Cranberry Cookies
0 Kommentare

Macadamia Cranberry Cookies

4/5/2019

0 Kommentare

 
Bild
Diese Macadamia Cranberry Cookies sind unglaublich gut. Ganz objektiv: unglaublich gut. Nicht, weil ich sie kreiert und selbst gemacht habe - nein, nein - einfach weil sie fantastisch schmecken. Das kann man ruhig so sagen. Finde ich. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, die schmecken jedem. Gewagt, ich weiß. Natürlich soll es Menschen geben, die generell nicht so auf Süßes stehen, aber diese und ich ... wie soll ich sagen ... wir stehen uns ohnehin skeptisch gegenüber.

Einräumen will ich allerdings, dass die Konsistenz der Kekse - wie bei allen bisher gebackenen Cookies - am ersten Tag einfach am besten ist. So ein bis drei Stunden nach dem Backen. Am nächsten Tag sind sie zwar immer noch in Ordnung, schmecken aber wie auch gekaufte Kekse in einer angebrochenen Packung schon etwas anders. D.h. aufheben rentiert sich hier nicht. Daher mache ich immer lieber nicht allzu große Mengen. Das angegebene Rezept ist für 10 mittlere Cookies. Die Menge lässt sich sehr einfach verdoppeln oder für eine Miniportion noch halbieren. Da kein Ei verwendet wird, ist die Teigmenge leicht zu variieren. Somit sind die Cookies übrigens auch vegan - nur am Rande erwähnt...

Happy baking!
Bild
MACADAMIA CRANBERRY COOKIES
mit Schokolade und Chiasamen


½ EL (5 g) Chiasamen
2 EL Pflanzenmilch
50 g Pflanzen-Butter
45 g Vollrohrzucker
30 g Rohrohrzucker
¼ TL Bourbonvanille



¼ TL Salz
100 g Dinkelmehl, hell
½ TL Backpulver
40 g ca. 50%ige Schokolade
15 g Cranberries
30 g Macadamia Nüsse
1 Pr. Lieblingsgeheimzutat

______________________________________________
1. Chiasamen mit Pflanzenmilch in einem kleinen Schüsselchen vermischen und 15 Minuten quellen lassen.

2. Weiche Butter, Vollrohrzucker, Rohrohrzucker, Vanille und Salz schaumig schlagen. Chiasamenmischung zufügen und kurz mitrühren.

3. Mehl und Backpulver vermischen und gemeinsam mit der Lieblingsgeheimzutat kurz unter die Buttermasse rühren.

4. Schokolade, Cranberries und Macadamianüsse grob hacken und in den Teig kneten.
Teig mindestens 1/2h kühlstellen.
 
5. Backblech mit Backpapier belegen. Etwa 10 walnussgroße Portionen auf dem Blech in etwas Abstand zueinander positionieren. Etwas flach drücken. Bei 175° C im vorgeheizten Ofen in der Mitte ca. 11 - 13 Minuten backen.  Wenn sie an den Rändern braun zu werden beginnen, aus dem Ofen nehmen.

Bild
Bild
TIPP I
Die Cookies sind immer weich, wenn sie aus dem Backofen kommen und härten dann noch etwas nach. Erst nach der ersten Kühlphase – nach ca. 10 Minuten – vom Blech auf ein Küchengitter bewegen sonst brechen sie.

 
TIPP II
Die Cookies können vor dem Backen eingefroren und portionsweise zu einem späteren Zeitpunkt gebacken werden.  Nebeneinander liegend einfrieren und erst wenn die flachen Teigkugeln gefroren sind in Tupperware oder Gefriersack in der Tiefkühltruhe aufbewahren. Die gefrorenen Cookies ins heiße Backrohr schieben und 13 – 15 Minuten backen. (175°)

macadamia_cranberry_cookies.pdf
File Size: 45 kb
File Type: pdf
Datei herunterladen

Bild
Bild
______________________________________________
Bild
Müsliriegel selbst gemacht
Bild
Walnuss Cookies mit Mandeln
Bild
Haselnusskakaocreme
0 Kommentare

Warum vegan: Klima & Umwelt

27/4/2019

2 Kommentare

 
Bild
In den letzten Wochen habe ich bereits geschildert, warum ich mich entschieden habe, fünfsiebtelvegan zu leben. Ich mache mich damit weder bei MischköstlerInnen noch bei VeganerInnen beliebt, entspricht meine Wahl schließlich keiner der beiden Seiten zur Gänze. Ich bin jedoch überzeugt, sowohl Umwelt, Tiere, soziale Gerechtigkeit und nicht zuletzt meine Gesundheit damit zu unterstützen und bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung! 

In Fünfsiebtelvegan​ lest ihr gute Gründe für den Veganismus und in Kuhmilch & Co gibt es einen Überblick über den gesundheitlichen Aspekt. Im heutigen Kapitel geht es um den Zusammenhang von Ernährung und Umwelt bzw. Klima. Die Informationen dafür beziehe ich diesmal aus "Veganize Your Life!" von Rüdiger Dahlke und Renato Pichler.

Für Neugierige und Interessierte, die keine Lust oder Zeit haben, ganze Bücher zum Thema zu lesen, aber dennoch ein paar Informationen im Überblick haben möchten... 
___________________________________________
ÖKOLOGIE

ZERSTÖRUNG DER REGENWÄLDER
Fleisch- und Tierproduktzentrierte Nahrung benötigt rund 10 Mal mehr Fläche (für den Anbau von Futtermitteln und für Weideflächen) als eine pflanzenbasierte Ernährung. 

Fleischkonsum steigend:
1970 lag der Fleischkonsum weltweit bei 27 Kilo pro Kopf
2010 bei 42,2 Kilo.
2012 wird in Deutschland 87 Kilo pro Kopf im Jahr errechnet.
Auf hohem Niveau hat sich der Fleischkonsum in Zentraleuropa eingependelt. Weltweit steigt er allerdings weiter. 

Allein in Deutschland werden 13 Hektar Land für Futtermittelanbau benötigt. Das ist eine Fläche von Österreich und der Schweiz zusammen. 4 Hektar von den 13 benötigten Hektar befinden sich im Ausland. Nur die Hälfte der 9 Inlandshektar werden für pflanzlische Ernährung zur Verfügung gestellt.

Die Schweiz produziert aus Imagegründen Tierfutter fast ausschließlich im eigenen Land:  32 Millionen Tonnen Tierfutter. Dafür kommt das Korn für Brot dann beispielsweise aus Kanada. Im Land werden nur 3,6 Millionen Tonnen pflanzliche Nahrung produziert. 

70% der abgeholzten Amazonasflächen werden für die Viehhaltung genutzt und ein Großteil der verbleibenden 30% für den Futtermittelanbau für die Tierzucht. (Zahlen der FAO - Food and Agriculture Organization) 

Würden die Europäer den Fleisch- und Milchkonsum halbieren, könnten Europa sogar Getreide in alle Welt exportieren!


FÄKALIEN bzw. DUNG
Futter wird importiert aber nicht mehr exportiert, sondern landet als Dung unverhältnismäßig viel auf unseren Äckern und Böden. Die Gase sind nicht gesund für den Menschen. Ammoniak und dessen teilweise Umwandlung zu Aerosol in der Luft führen zum sogenannten sauren Regen. Über die Luft wird der Stickstoff überall hin getragen und belastet die gesamte Natur nachweislich. Dadurch verringert sich z.B. die Artenvielfalt.

In geringeren Mengen düngen Tierfäkalien den Boden und versorgen ihn mit Nitrat, allerdings ist das Übermaß zu viel um aufgenommen werden zu können und beinhaltet oftmals Medikamentenrückstände etc. die dem Boden schaden bzw. sich im Grundwasser zeigen (Nitratwerte). Seen (z. B. In der Schweiz) müssen daher oft „künstlich beatmet“ werden. Es wird ihnen Sauerstoff zugeführt, weil sonst die Lebewesen darin ersticken würden. In der Biolandwirtschaft ist eine erlaubte Menge des Tierdungs festgelegt.
Bild
KLIMA 
Kohlendioxid, Methangas, Lachgas
​

Der gesamte global Verkehr - alle Verkehrsmittel inkludierend - hat einen geringeren Einfluss auf den Treibhausgaseffekt als die Fleischproduktion alleine. 

Es wird schon lange propagiert regional und saisonal zu kaufen um Verkehrsmittelwege zu verkürzen um der CO2-Belastung entgegenzuwirken, was tatsächlich einen große Wirkung erzielt und noch erzielen kann. Allerdings überwiegt auch hier die Fleisch- und Milchproduktion um ein Vielfaches - auch die regionale. Produktauswahl trägt also noch mehr zum Umweltschutz bei als die Transportwege. Z.B. ist sogar eine Übersee-Ananas, die noch dazu in einer Dose verpackt in unsere Lebensmittelgeschäfte gelangt immer noch umweltfreundlicher als das Biofleisch vom Bauern ums Eck. Es hilft natürlich nicht, kiloweise exotisches Obst in Dosen und Avocados aus Argentinien zu kaufen - das Beispiel dient lediglich der Verdeutlichung der Verhältnisse und des Ausmaßes der Belastung u.a. des Klimas durch den Fleisch- und Milchkonsum. 

Statt die Reduktion des Fleisch- und Milchkonsums anzustreben, wird wirtschaftlich bisher viel darin investiert, die Tierhaltung insofern zu verändern, dass deren für die Menschheit giftigen Abgase gefiltert werden können, was bedeutet, dass die Nutztiere in Ställen gehalten werden. Zudem wird versucht, Züchtungen bezüglich Methangasabgabe zu „optimieren“. 

Auch Reisfelder sind eine Quelle der Methangasproduktion, u.a. weil pflanzliches Material unter Wasser zu gären beginnt und das Methan erzeugt. In erster Linie jedoch besteht die Gefahr beim Reisanbau darin, wenn die Felder mit Tierdung gedüngt werden.


WASSERVERBRAUCH
Die Nutztierhaltung verbraucht acht mal mehr Wasser als die Menschen weltweit zum trinken, duschen, im Haushalt und in der Industrie benötigen. 

In Österreich sind wir mit gutem und bisher ausreichend Wasser versorgt und dementsprechend glückliche Einwohner. Dass wir mit unserem Ernährungs- und Konsumverhalten aber zu Wasserknappheit und Durst in anderen Teilen der Welt maßgeblich beitragen, verdeutlichen Studien und das Wissen darum, dass beispielsweise eben Nutztierhaltung einerseits ungeheure Wassermengen verschlingt und andererseits durch die Nitratwerte im Boden die Grundwasserqualität zudem kontinuierlich verschlechtert.

Für nur ein Kilo Rindfleisch benötigt man etwa so viel Wasser, wie ein Mensch ein Jahr lang zum Duschen braucht. 
Vergrößern der Bilder durch Anklicken:
Bild
Bild
Der Treibhausgaseffekt verschiedener Ernährungsweisen dargestellt in Autokilometern:
Bild
Bilder und Informationen aus "Veganize Your Life!" von Rüdiger Dahlke und Renato Pichler
Hier sehen wir also verbildlicht, welchen Einfluss die Nutztierhaltung auf die Umwelt und das Klima hat und hören schon im leisen Anklang, wie wir auch unsere Mitmenschen in anderen Teilen der Welt durch Wasser-,  Flächen- und Nahrungsraub belasten. Es geht im Veganismus also nicht ausschliesslich um den Tierschutz oder den Umweltschutz sondern auch um Menschenschutz. 

Nicht nur die FAO zeigt auf, wie drastisch der Beitrag des Fleisch- und Milchproduktkonsums zur Umweltbelastung, Gesundheitsbeeinträchtigung, zum Tierleid und zu sozialer Ungerechtigkeit ist, sondern auch die UNEP, die Umweltorganisation der UNO, veröffentlichte 2010 nach eingehenden Studien zum Konsum und zur Produktion der Menschen, die Aussage, eine wesentliche Reduzierung der Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima wären nur möglich durch eine grundlegende weltweite Ernährungsumstellung weg von tierischen Produkten.
____________________________________________
Bild
Chili wahlweise vegan oder mit Fleisch
Bild
Kuhmilch & Co und unsere Gesundheit
Bild
Fünfsiebtelvegan und gute Gründe
2 Kommentare

Haselnusskakaocreme

20/4/2019

0 Kommentare

 
Bild
Zu Ostern mache ich dieses Jahr neben einem Osterstriezel ohne Kuhmilchprodukte, von dem ich erst morgen werde berichten können, eine Haselnusskakaocreme mit frisch gerösteten Haselnüssen, Erdmandeln, Rohkakao und Agavensüße. Diese, das kann ich heute schon bezeugen, schmeckt ausgezeichnet und ist dabei auch noch vegan und besteht ausschließlich aus gesunden Zutaten. Juhu.

Das Rösten der Haselnüsse ist ganz einfach, das Enthäuten allerdings mit ein wenig Aufwand verbunden. Mit einem leitungsstarken Foodprocessor kann man die Haselnüsse aber auch ungeröstet und zu Mus mixen. Der Geschmack verändert sich dadurch - aber beide Varianten sind fein.

Überhaupt lässt sich die gesunde Haselnusscreme sehr individuell herstellen. Man braucht gar nicht unbedingt ein Mengenangabenrezept und auch die Zutaten sind variabel.
Z. B. kann man zum Süßen Agavendicksaft, Dattelsirup, weiche Datteln oder Zucker verwenden. Außerdem ist die Menge der Kakaozugabe ganz nach Geschmack variierbar. Ich mag es eher nussig und weniger schokoladig, durch mehr Kakao bewirkt man das Gegenteil. Oder man schmilzt eine gutes Stück Bitterschokolade und rührt diese ebenfalls ein. Je nachdem wieviel Erdmandeln, Mandeln und Kakao beigefügt werden bzw. welche Art der Süße man verwenden möchte, braucht man dann mehr oder weniger Flüssigkeit. Auch Kokosöl oder sogar etwas Butter sind als Beigabe möglich.

Man darf wirklich mischen wie man will und freudig experimentieren.

Aber ACHTUNG: die Reihenfolge ist insofern wichtig, dass man die Haselnüsse zuerst zu Mus mixt und dann die anderen Zutaten beifügt. Nur so können sie wirklich zu einem Nussmus püriert werden.

Und jetzt: Oster-Nusskakaocreme ahoi! Ein Rezeptvorschlag folgt sogleich.
Bild
Bild
Haselnusskakaocreme
mit Erdmandeln/Mandeln

Menge für ein Schraubglas à 250 ml

120 – 160 g Haselnüsse
40 g Erdmandeln, gemahlen
(oder sehr fein geriebene Mandeln)



1 Msp. Vanille
1 Pr. (Himalaya)salz
1 Pr. Lieblingsgeheimzutat
1 – 2 EL Rohkakao
ca. 6 EL Hafermilch
2 – 3 EL Agavendicksaft

____________________________________________
1. Haselnüsse auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech im Backofen bei 170 – 180° C ca. 10 Minuten rösten. Immer wieder mal durchrühren und darauf achten, dass die Nüsse nicht verbrennen.
 
2. Geröstete Nüsse in einem Stoffsack oder Geschirrtuch schütteln und reiben, bis die Haut abgegangen ist. Aussieben und Nüsse ohne Haut in einem Foodprocessor zu Mus mixen. Je länger man mixt umso cremiger wird das Mus. 3 - 5 Minuten sind gut.

3. Wenn man 160 g Haselnüsse verwendet, kann man die Erdmandeln/Mandeln reduzieren oder weglassen. Andernfalls samt Salt, Vanille und Lieblingsgeheimzutat ins Nussmus mixen.

4. Kakao, Hafermilch und Agavendicksaft nach und nach zufügen und Süße und Konsistenz nach Geschmack testen.

5. Paste in ein sehr sauberes Schraubglas füllen und gut verschließen.
Im Kühlschrank mindestens eine Woche haltbar.


TIPP
Nicht nur super im Brioche oder am Osterstriezel, sondern auch in Palatschinken oder zum Backen ausgezeichnet!

haselnusskakaocreme.pdf
File Size: 50 kb
File Type: pdf
Datei herunterladen

Bild
Zur Bearbeitung hier klicken

____________________________________________
Bild
Lieblingspalatschinken
Bild
Rosinenbrötchen & Osterzopf
Bild
Sauerteigbrot im Topf
0 Kommentare

Tagebuch und Träume

17/4/2019

2 Kommentare

 
Bild
Ich sitze am Fahrrad und fahre durch eine mir fremde Landschaft die ein wenig aussieht wie aus einem Kinderbuch. Wie die Zeichnung eines sich in vielen Kurven windenden Weges auf vergilbtem Papier. Mit Sepiastich. Die Landschaft eigentlich idyllisch, aber die Stimmung bewölkt. Eine schwarze bodennahe Wolke kommt auf mich zu. Sie wuselt. Motten vielleicht. Wespen. Tausende schwarze Wespen die sich zur Wolke formiert geschwind auf mich zubewegen. Ich kann nicht ausweichen. Alles geht zu schnell. Rast. Ich muss mitten durch. Ich ziehe den Kopf etwas ein, werde aber dennoch oft gestochen. Erschrocken fahre ich weiter ohne anzuhalten oder abzusteigen. Vollkommen überrumpelt. Wissend, dass ich da noch ein paar Mal durch muss.
 
Als ich im Dunkeln aufwache denke ich knapp: Ah, ich lebe noch. Auch gut., und schlafe augenblicklich wieder ein.
 
In der Früh krame ich in meinen Kisten – auf der Suche nach Tagebüchern aus einer düstereren Zeit. Stapelweise türmen sich die Hefte, Briefe und Notizen lange vergangener Jahre neben mir und ich blättere im Pyjama bei offenem Fenster am Bettrand hockend und friere. Aber ich finde nichts. Nichts. Ich habe in meinen düsteren Monaten nichts festgehalten. Ich habe vorher aufgehört und Wochen, Monate später wieder angesetzt zu schreiben ohne auch nur ein Wort über die eben erlebte Zeit zu verlieren. Ich kann es nicht glauben. Suche nochmal. Aber nichts. Stattdessen finde ich in bunten Buchstaben und von Stickern umrahmt eine Katzengeschichte. Seit gestern ist uns eine kleine schwarze Katze zugelaufen. Als Molli (unsere Katze) die schwarze Katze sah, war sie glaube ich traurig und ging. Sie tut mir so leid. Hoffentlich kommt sie bald wieder. Ich lese weiter: Wir schlafen im Rettungsboot. Es ist schön! Nur die Spinnen... Vorher hatten wir ein Tamtam mit Brombeeren, die, die die Erwachsenen von uns aufaßen! Neben der mit korrekt gesetzten Beistrichen versehenen Dokumentation meiner Freundschaften und Besuche bei der Oma habe ich hauptsächlich Gewitter aufgezählt die mir Sorgen machten. Es hat direkt neben unserem Haus in einen Baum eingeschlagen. Er tut mir so leid. Mindestens einmal am Tag tat mir jemand leid. Und ebenfalls schien ich jeden Tag einmal glücklich und einmal wütend gewesen zu sein: Doch da gab Mama wieder eine krumme Bemerkung – und überhaupt!
 
Auch Träume – geträumt in den letzten Jahrzehnten – finde ich in detailgetreuen Schilderungen und die Bilder steigen wieder in mir auf, als hätte ich sie heute Nacht erst gesehen. Ich meine, Freud und C. G. Jung hätte eine Freude mit mir. Sehr viel bildhafter und deutlicher als ich kann man fast nicht träumen. Schwarze Wespenwolke. Ich schreibe intensive Träume immer noch auf. Und auch tagsüber Erlebtes. Heute nenne ich das nicht mehr Tagebuch oder Diary, sondern Journal. Oder schlicht meine Hefte. Für mich ist das eine Art Aufräumen, Saubermachen. So wie ich jeden Tag dusche oder die Dinge auf meinem Schreibtisch und in meiner Küche ordne, so ordne ich meine Gedanken und Gefühle. Nur die hintersten und untersten Zimmer in mir, die räum ich dann in der Nacht auf.
___________________________________________
Eines meiner frühsten Werke mit dramatischem Bogen und Happy End in festen Bleistiftbuchstaben. (So, wie ich damals den Bleistift eingesetzt habe, verwende ich heute meine Zahnbürste. Deswegen tut mir das Zahnfleisch immer weh.) Von hinten drückt noch die ebenso brutal niedergeschriebene Mathe-Aufgabe durch.
Bild
___________________________________________
Bild
Gratwanderung
Bild
Nicht Lippenstift und nicht Moustache
Bild
Dreckig, dreckig
2 Kommentare

Veganismus-Kapitel: Kuhmilch & Co

7/4/2019

2 Kommentare

 
Bild
Wie im vorletzten Post erklärt, beschäftige ich mich derzeit mit dem Thema Veganismus. Hier findet ihr die Erklärung dazu und gute Gründe für diesen Ernährungsstil: Fünfsiebtelvegan


MILCH & CO UND UNSERE GESUNDHEIT
Es gibt Menschen, die Milch deutlich nicht vertragen, z.B. an Laktoseintoleranz leiden. Zu jenen gehöre ich nicht. Ich gehöre zu denjenigen, die sich an die Milch gewöhnt haben, inzwischen aber genug gelesen haben um seit drei Wochen vollständig auf Milch zu verzichten. In aller Kürze erkläre ich warum. Meine Quellen sind einerseits Rüdiger Dahlkes Buch „Veganize“ und darin erwähnte Studien wie z.B. die „China Study“ und die Internetseite „Zentrum der Gesundheit“. Ich zitiere teilweise wörtlich. Es gibt ausführlich Literatur darüber, wenn man sich nur ein wenig umschaut, daher führe ich nur einen Überblick für Anfänger und Interessierte an bzw. eine Zusammenfassung für jene, die nicht das Bedürfnis haben, sich bücherweise einzulesen. 

Milchprodukte führen oft nicht unmittelbar nach ihrem Verzehr zu Gesundheitsbeschwerden, belasten aber den Organismus dauerhaft und leider unmerklich, und können auf diese Weise zur Entstehung meist chronischer Beschwerden beitragen. 

1. Calcium, das unsere Knochen stärken soll, kann wegen des hohen Phosphorgehalts in der Kuhmilch nicht optimal vom Körper aufgenommen werden. Kuhmilch wird außerdem sauer im Körper verstoffwechselt und sorgt dadurch sogar dafür, dass Calcium aus dem Körper gelöst und ausgeschieden wird. Somit steigt das Osteoporoserisiko. Kuhmilch wird überwiegend in der industrialisierten Welt verzehrt. Viele Menschen aus dem Orient, aus Afrika oder Asien konsumieren sehr wenige Milchprodukte. Studien zufolge leiden diese Menschen weniger an Osteoporose. 

2. Trächtige und stillende Kühe geben ihre Hormone in der Milch an ihr Kalb bzw. im Tetrapack an den Menschen weiter. U.a. Östrogen, Progesteron und das Wachstumshormon, welches für ein Kalb sinnvoll ist, für einen Menschen allerdings Zellwachstum anregen kann, das nicht angeregt werden sollte. 

3. Auch Antibiotika und weitere Medikamenten- und Pestizidrückstände sowie unerwünschte Pilze werden über die Milch weitergegeben. Milchzucker nährt zusätzlich diese Pilze und bringt die menschliche Darmflora aus ihrem gesunden Gleichgewicht.

4. Milchprodukte wirken von allen Nahrungsmitteln am stärksten Schleim bildend. Dadurch kann es zu vermehrter Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen kommen. Aber auch unser wichtigstes Immunorgan, der Magen-Darmtrakt verschleimt, so dass die Nährstoffe aus der Nahrung nicht mehr optimal ausgewertet werden können.

5. Fettarme Milch: Die Linolsäure, eine zweifach ungesättigte Fettsäure, die im Milchfett vorhanden ist, beschleunigt den Fettstoffwechsel. Wer fettarme Milch trinkt, nimmt zwar weniger Milchfett aber gleichzeitig auch weniger Linolsäure zu sich und bremst dadurch den Fettstoffwechsel.

6. Heutzutage wird Milch nicht mehr direkt beim Bauern gekauft, sondern gelangt erst auf Umwegen in unsere Küche. Dabei wird Milch von sehr vielen unterschiedlichen Kühen zusammengeschüttet, pasteurisiert und homogenisiert. Auch die Bio-Milch. Das hohe Erhitzen (Pasteurisieren) dient dem Abtöten von Bakterien und der längeren Haltbarkeit. Abgetötet werden allerdings auch die Enzyme, was ausschlaggebend für die mögliche Laktoseintoleranz beim Menschen ist. 

7. Homogenisierung: Dieser Prozess dient dazu, die Milch homogen zu machen, also dafür zu sorgen, dass der Rahm sich nicht oben absetzt. Das wird dadurch erzeugt, dass die Fettmoleküle in winzig kleine Tröpfen gespalten werden, die möglichst lange in der Milch schweben. Faktisch sind die Fettmoleküle jetzt jedoch so klein, dass sie nicht mehr ordnungsgemäß verstoffwechselt werden und stattdessen direkt in den Darm gelangen. Aufgrund ihres geringen Durchmessers können sie sogar die Darmwand passieren und ins Blut gelangen. Dies geschieht vor allem dann, wenn die Darmwand ihre Stabilität noch nicht erreicht hat (z.B. bei Kindern) oder wenn sie bereits durchlässig geworden ist (Leaky-Gut-Syndrom). Fette in dieser Grösse werden vom Immunsystem als Fremdsubstanz eingestuft. Es werden daher Antikörper gebildet, die den Beginn einer allergischen Reaktion fördern.

8. Ein weiteres Problem stellt das Enzym Xanthinoxydase dar, das in der Milch enthalten ist. Es heftet sich an die winzigen Fettkügelchen und gelangt so ebenfalls in den Blutkreislauf. An den Blutgefässen kann das Enzym zu schweren Schäden führen, was eine erhöhte Cholesterinablagerung zur Folge hat. Diese Ablagerungen führen zu arteriosklerotischen Veränderungen der Gefässwände und dadurch zu Herz-Kreislauf-Krankheiten.

9. Sahne und Butter werden aus nicht-homogenisierter Milch gewonnen, da der Rahm abgeschöpft werden muss. Daher sollen sie etwas verträglicher sein. Die anderen angeführten Faktoren treffen allerdings trotzdem zu. Auch auf Käse. 

10. Direkt am Bio-Bauernhof zu kaufen bedeutet immerhin, dass die Milch nicht von allzu vielen Kühen zusammengeschüttet wird und dass die Kühe kein gen-manipuliertes Futter sowie prophylaktische Antibiotika bekommen. (Nicht pasteurisierte und homogenisierte) Rohmilch erfährt einerseits einen Aufschwung, da sie teilweise gesundheitsfördern ist, ist andererseits aber auch in Verruf geraten anderweitig gesundheitsgefährdend zu sein. Beides wird wohl stimmen und die Entscheidung liegt beim Konsumenten. 

11. Auch die tierische Butter hat positive Effekte auf den Körper und kann z.B. entzündungshemmend wirken. Das hebt jedoch die negativen Aspekte nicht auf. Pflanzliche entzündungshemmende Lebensmittel gibt es außerdem en masse. (Kräuter, Gewürze, Zwiebel,… etc.)

12. Selbiges gilt für die Probiotika im Joghurt. Auch diese für den Darm förderlichen Bestandteile sind in anderen Lebensmitteln zu finden. (Apfelessig, Miso, Sauerteigbrot,… etc.) Und auch Sojajoghurt wird mit Milchsäurebakterien fermentiert.



Es gibt viele Studien die Zusammenhänge zwischen dem Milchkonsum und diversen Disbalancen im menschlichen Körper belegen. Ich liste diese nicht alle auf, denn erstens spielen immer mehrere Faktoren eine Rolle, wenn etwas aus dem Gleichgewicht gebracht wird und zweitens ist oft die Menge und die Qualität des Produkts ebenfalls ausschlaggebend. 

Allerdings lässt sich nicht anzweifeln, dass Milchprodukte für den menschlichen Körper gewissermaßen ein Risiko darstellen, das Immunsystem überfordern, sowie einer der Faktoren darstellen, die zu Krankheiten führen können. Ich habe entschieden fünfsiebtelvegan zu leben - habe die Milch vollständig ersetzt und nehme nur noch sehr selten (eben maximal an zwei Tagen in der Woche) z.B. Käse, Sahne, Eier oder Fleisch zu mir. 
Bild
GESUND OHNE TIERISCHE MILCH
Das kann man beachten wenn man sich um die Knochen sorgt - statt Milch zu trinken:

1. Bewegung, damit die Knochen gebraucht werden.

2. Sonne, weil Vitamin D hilft Calcium einzulagern (Tierisches Protein verhindert die Vitamin D Aufnahme!)

3. Ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt. (Milchprodukte, Eier und Fleisch, Zucker und Auszugsmehl sind besonders sauer. Gemüse und Kräuter und das meiste Obst ist basisch. Ebenso Mandeln und Erdmandeln. Nüsse, Trockenfrüchte und Hülsenfrüchte sind teilweise bzw. relativ basisch und Vollkorngetreide wird im Körper immerhin weniger sauer verstoffwechselt als Auszugsmehl. Auch hierzu gibt es genug Literatur.)

4. Vitamin C hilft der Aufnahme von Calcium.

5. Knochen brauchen Proteine, aber nicht welche, die den Körper zu sauer werden lassen. (Also vorwiegend pflanzliche Proteine.)



PFLANZLICHE MILCH
Ich habe bereits fast jede pflanzliche Milch erprobt und habe für mich entdeckt, dass ich sie alle zu etwas anderem einsetze. 

1. Sojamilch ist kaum süß, etwas herb und nussig im Geschmack und nicht cremig im Kaffee. Auch als Bechamelsoße mag ich sie nicht. Bei mir findet sie ihren Weg als Mischung mit Hafermilch in den Kaffee (Tee, Kakao, Malzkaffee etc.) und als Joghurt auf den Tisch.

2. 
Hafermilch liebe ich geschacklich, besonders im Müsli oder pur. Im Kaffee ist sie mir pur zu süß. Z.B. auch gut für selbstgemachten Pudding.

3. 
Mandelmilch ist nicht cremig und schmeckt tatsächlich etwas nach Mandel und Wasser. Nichts für den Kaffee. Gut im Müsli oder Porridge. 

4. Ähnlich geht es mir mit Cashewmilch. 

5. 
Dinkelmilch ist mir zu süß und den Eigengeschmack des Getreides mag ich nicht zum Trinken. Ich werde allerdings das nächste Mal die Bechamelsoße damit versuchen.

6. 
Reismilch ist nicht mein Ding. Schmeckt nach Reis. No na.

7. 
Kokosmilch hat als Trinkmilch ebenfalls einen starken Eigengeschmack. Ich verwende Kokos nur in der cremigen, fullfat-Variante zum Kochen. 

8. Ich ersetze meine Milch im Kaffee, die ich meinte grauenvoll vermissen zu müssen, mit einer Mischung aus Hafer- und Sojamilch. Das kommt für mich am besten hin. Interessanterweise gibt es diese Mischung als sogenannte Barista-Milch z.B. bei DM zu kaufen. Auch gut für selbstgemachten Pudding, Porridge etc.

9. Die ganzen Sahneersatzversuche (Hafer-, Soja- und Kokoscuisine) funktionieren für meine Bedürfnisse nicht wirklich. Sind aber auch nicht unbedingt nötig - wie ich finde. Ich vermisse nur den geschlagenen Rahm manchmal. Es gibt auch dafür Ersatz, den ich allerdings noch nicht getestet habe.

10. Fertige Puddings aus Soja oder Hafer finde ich ganz fein. Niemand braucht mehr Dahne plus Sahne.

11. Bei Joghurt schmecken mir alle Sorten auf pflanzlicher Basis. Auch die Natur-Varianten. Meine Lieblingssorte ist hier allerdings aus Soja. 

12. 
Backen lässt sich mit allen Milch-Varianten.

13. Die oft empfohlene pflanzliche Butter Alsan-bio bekommt man im Bio-Geschäft. Die ist praktischerweise auch noch günstiger als die reguläre Butter. Margarine war lange wegen der Transfettsäuren, die beim Härten der Öle entstehen, als ungesund eingestuft worden. Laut der mir zugänglichen Information ist das in einer qualitativ hochwertigen Variante wie z.B. Alsan-bio inzwischen wesentlich anders: die minimale in der Margarine noch vorhandene Menge an Transfettsäuren ist für den Körper vollkommen unbedenklich. Mir schmeckt das - auch solo auf frisch gebackenem Brot. Ich finde kaum einen geschmacklichen Unterschied.

14. 
Topfenersatz und Käseersatz werden von mir erst erprobt bzw. selbst gemacht. Bericht erfolgt sogleich.



TIPP
Hafer, Dinkel und Soja werden auch in Österreich angebaut. Einige Bio-Marken produzieren Pflanzenmilch (und weitere Produkte) ausschließlich aus regionalem Getreide. z. B. Spar Naturpur

TIPP
​Meine Erfahrung mit den oben genannte Pflanzenmilchsorten ist auch auf bestimmte Produkte 
zurückzuführen. Ich habe bemerkt, dass verschiedene Firmen deutlich verschiedene geschmackliche Ergebnisse produzieren. Da kann man sich also ein wenig durchprobieren.
________________________________________
Bild
Müsliriegel
Bild
Halb-Halb-Brötchen
Bild
Fünfsiebtelvegan
2 Kommentare

Müsliriegel selber machen

4/4/2019

0 Kommentare

 
Bild
Die möglichst gesunde Zwischenmalzeit. Riegel sind schnell gemacht, unkompliziert und halten sich lange (z.B. in einer Keksdose oder einem verschließbaren Glas). Außerdem kommen sie ohne Honig, Milchprodukte und Eier aus und sind somit vegan.
Wen das Thema des Veganismus interessiert, kann hier in einem sehr kurzen Überblick vier Gründe dafür nachlesen.

Ich habe verschiedene Müsliriegel-Rezepte gelesen, die alle sehr ähnlich sind, und eine bunte Variante kreiiert. Die vielen einzelnen Zutaten lassen sich auch sehr vereinfacht durch eine gekaufte Müslimischung (kein Knuspermüsli!) ersetzen und machen die Riegelherstellung in dieser Menge einerseits günstiger und andererseits noch unkomplizierter. Für die Eiligen unter uns.
Bild
Hier das Bild aus Rüdiger Dahlkes PEACE FOOD. Je nach Zutaten, die man wählt, variieren die Ergebnisse.
Müsliriegel

Trockene Zutaten:
120 g Kleinblatt-Haferflocken
80 g Haferkleie
30 g Sesam
30 g Cashewnüsse, gehackt
30 g Mandeln, gehackt
20 g Erdmandeln, gemahlen

40 g getrocknete Marillen, gehackt
60 g getrocknete Cranberries


1 Pr. Zimt
1 Pr. Vanille
1 Pr. Kardamon
1 Pr. Salz
1 Pr. Lieblingsgeheimzutat

Für die Flüssigkeit:
20 g Kokosöl
10 g Rapsöl
150 g Agavendicksaft oder Ahornsirup

________________________________________________
1. Trockene Zutaten in einer Schüssel mischen.

2. Öl und Agavendicksaft leicht erwärmen und mit den trockenen Zutaten vermengen.

3. Ein Backblech mit Backpapier belegen. Mischung auf dem Blech verteilen, möglichst ein Rechteck formen und die Masse mit einer Teigspachtel fest andrücken. Auf der mittleren Schiene im auf 170° C vorgeheizten Backrohr etwa 20-25 Minuten backen. Anschließend kühlen lassen und erst dann vom Blech heben und in Riegel schneiden.

müsliriegel.pdf
File Size: 39 kb
File Type: pdf
Datei herunterladen

Bild
________________________________________________
Bild
Kaffee selber rösten
Bild
Knuspermüsli
Bild
Vollkornkekse für Fortgeschrittene
0 Kommentare

Fünfsiebtelvegan

24/3/2019

0 Kommentare

 
Bild
Es gibt inzwischen viele Bezeichnungen für Menschen, die sich auf eine spezielle Ernährung umgestellt haben. Genug - müsste man meinen - um sich selbst irgendwo einordnen zu können, in eine der Schubladen von vegetarisch, vegan, ovo-vegetarisch, lacto-vegetarisch, flexi und Co. Aber nein, ich brauche eine ganz eigene Wortkreation für meine neue Ernährungsform, die ich seit einer Woche praktiziere: Fünfsiebtelvegan. Fünf Tage die Woche vegan und am Wochenende omni. 

Schon seit einiger Zeit beschäftigt mich das Thema Veganismus. Nicht nur aus gesundheitlichen sondern auch aus allen anderen relevanten Gründen. Die da wären: Tiermitleid, Umwelt und Klima, Weltarmut vs. Weltreichtum, Hunger vs. Überfluss und Überdruss und eben die schon erwähnte Gesundheit (des Menschen). 

Wie?! All das hängt an meiner Ernährung? Veganer*innen retten also die Welt und unser aller Seelenheil?? Superveganismus sozusagen?! 

In der Tat hängt an so etwas simplem wie unserer Ernährung sehr viel mehr als nur unser eigenes persönliches Wohlbefinden und eine gut funktionierende Verdauung. Ein kurzer Überblick erklärt wie das kommt:


1. GESUNDHEIT
Viele bekannte Studien zeigen den Zusammenhang zwischen Krankheiten wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Übergewicht, Osteoporose, Allergien, Neurodermitis… etc. auf. 
Siehe z.B. „China Study“ (Wikipedia-Eintrag) von den Amerikanern Campbell. 
Eine übersetzte Version als PDF hier. 

2. KLIMA
Die Treibhausabgase, die bei der Nutztierhaltung entstehen, sind knapp mehr als die Hälfte der weltweiten Treibhausabgase - also mehr als der gesamte Autoverkehr etc. - und sind somit die Hauptursache der Klimakatastrophe.

3. TIERLEID
Jährlich werden 500 Millionen Tiere in Deutschland geschlachtet. In dieser Masse ist eine „freundlichere“ Tierhaltung nicht umsetzbar. 

4. ARMUT UND HUNGER
50% der Weltgetreideernte und 90% (!) der Weltsojaernte gehen als Futter in die Nutztierhaltung. Nicht in die pflanzliche Milch des Hipsterkaffees. - Zahlen aus der WWF Studie "Fleisch frisst Land“ hier. 

Weltweit hungern dadurch etwa 1 Milliarde Menschen und über 40.000 Kinder sterben durchschnittlich täglich daran. Es wurde bereits mehrfach errechnet, dass pflanzliche Nahrung die Welt ernähren und satt machen könnte. 
Siehe z.B. auf Simply. Live. Consciously.: 
https://www.simply-live-consciously.com/deutsch/ernährung-ressourcenverbrauch/tierfutterverbrauch/


Wer detaillierte Informationen möchte, findet diese z. B. Auf der von Peta empfohlenen Webseite ProVegan. https://www.provegan.info/de/
china_study.pdf
File Size: 1323 kb
File Type: pdf
Datei herunterladen

Bild
​Im Laufe der letzten Jahre habe ich immer wieder einzelne dieser Informationen aufgeschnappt und nicht so richtig hingehört und hingeschaut. Hab mir gedacht, ja ja, weiß ich eh, weiß man eh, aber ganz so dramatisch kann’s nicht sein, und wenn doch, ich brauch halt trotzdem meine Butter am Brot und die Schlagobershaube auf der heißen Schoki und vor allem die Milch im Kaffee während ich auf den Weltuntergang warte. Außerdem: Die Dinosaurier haben’s auch nicht überlebt - Fleischfresser und Veganosaurier, alle hin. 

Und dennoch haben sich einige dieser Bilder und Informationen in mir festgesetzt und tauchen nun regelmäßig an meiner Bewusstseinsoberfläche auf: Studienergebnisse über den Zusammenhang vom Konsum tierischer Nahrung und Krankheitsbildern. Die armen Garnelenfarmer. Die Lämmchen zu Ostern, verängstigte Kälbchen und vor allem weinende Menschenkinder. Irgendwann fühlte ich mich von diesen Bildern so in eine Ecke gedrängt, dass ich mich einfach an die Recherche machen musste. Mir ist das alles nicht mehr einfach wurscht.

Man kann durchaus etwas abgeschreckt von manch einer moralischen oder missionarischen Haltung im Feldzug der Ernährungsapostel sein - sowohl online als auch in Zeitschriften und Büchern - aber die Ergebnisse, die inzwischen anerkannte große Studien bringen, sprechen dennoch ganz für sich.

Mit meiner neuen Ernährungsform hänge ich mir noch kein Superheldinnencape um, aber sie ist ein für mich machbarer und sinnvoll erscheinender Beitrag zu Weltrettung. Und weil ich auch ein bißchen Angst davor habe, wähle ich vorerst mein Fünfsiebtelvegan-Konzept. Und dann werde ich ja sehen, was sich tut. I’ll keep you posted. 
Bild
_________________________________________________________
Bild
Kräuterdressing mit Kernöl
Bild
Halb-halb-Brötchen (weniger Gluten)
Bild
Chili sin (oder con) carne
0 Kommentare

Nicht Lippenstift und nicht Moustache

8/3/2019

2 Kommentare

 
Bild
Foto © Marcus Josef Weiss
Bei einem Familientreffen lugte meine Tante, die neben mir saß, so gar nicht verstohlen zu mir rüber und studierte mein Profil, bis ich mit vollem Mund fragte: Ja? Bitte? Sie antwortete mit einem bestechend schlichten Satz, der in seiner Einfachheit so treffend war und mich so tief berührte, dass in mir ein kleines Erdbeben stattfand. Sie sagte, ich sei eine richtige Frau geworden. Und das brachte mich komplett aus der Fassung.

Meine Cousine und ich lachten spontan auf, beide dasselbe denkend - beide dasselbe Bedenkliche denkend: ich sei alt geworden. Wir assoziierten das Bild des Frauseins im Unterschied zum Mädchensein mit weiblichem Alter, das wiederum negativ in unseren Köpfen besetzt dazu führte, dass wir den Satz meiner Tante frech fanden. Nahezu eine Beleidigung. Einen Moment lang wehrte ich mich innerlich, war aber chancenlos gegen die so klaren Worte, die in mich hineinkrochen und sich in mir ausbreiteten wie ein feiner Nebel - jede Zelle durchdringend, jeden Winkel meines Bewusstseins infiltrierend. Ich war eine Frau geworden. Ich war Frau.

In meiner diffusen Selbstwahrnehmung war ich bisher immer noch irgendwo zwischen Mädchen und Frau geschwebt - in vager Erwartung dem Gefühl des Kindseins irgendwann endgültig zu entwachsen und somit erwachsen zu sein. Aber je älter ich wurde, umso unwahrscheinlicher schien mir ein Tag des Erwachsens, ein Tag an dem ich vollends Frau und nicht mehr Mädchen sein würde. Der Kinderblick, der nach vorne schauend eine deutliche Grenze zum Erwachsensein hin erkennt, wurde Jahr für Jahr verschwommener und die vermeintliche Trennlinie unklarer.

Wobei die Unklarheit weniger um eine zeitliche Definition kreiste, als viel mehr um eine inhaltliche. Nicht Wann bin ich eine erwachsene Frau?, sondern Wie bin ich Frau? Was ist Frau sein? Als Kind ging ich in der Annahme, nach der Schule erwachsen zu sein. Das eigene Zuhause in der Universitätsstadt war für mich das Bild dafür. Als Studentin schob ich das Erwachsenenalter etwas weiter nach vorne auf der Zeitachse - wenn ich zu arbeiten beginnen würde, dann aber! In den Zwanzigern meinte ich Mutterschaft und Hochzeit würde mich zur Frau machen. Und in den Dreißigern habe ich alle diese Theorien wieder verworfen. Es dämmerte mir, dass sich das Frausein einerseits nicht zeitlich festmachen ließ und ich andererseits aber auch keine Ahnung hatte, was Frausein für mich bedeutete.

Es existieren in unserer Welt nicht nur gewisse Rollenbilder, sondern auch die Kategorien Männlich und Weiblich, denen jeweils gewisse Qualitäten und Fähigkeiten zugesprochen werden. Von allen Seiten bedrängen uns vorgefertigte Bilder und Erwartungen - unsere sogenannte Normalität, die oft nicht (gut genug) hinterfragt wird. Oft wird nicht (genau genug) hingeschaut. Wahrgenommen. Sondern zugeteilt, eingeteilt und beurteilt, nachgeahmt und angenommen. Und so stehe ich nun in den Dreißigern vor dem Spiegel, schaue genauer hin und frage mich erst jetzt, was für eine Frau ich eigentlich sein will. Bin. Und was Frausein überhaupt ist. Wenn ich versuche von all den Bildern die mich beeinflusst haben, von all den Blicken die mich geformt haben, zu abstrahieren, was ist dann Frausein für mich?

Es ist nicht Rock oder Hose. Es ist nicht Herd oder Pferd. Es ist nicht lange oder kurze Haare, nicht Kinder oder keine Kinder. Nicht Empathie oder Intellekt. Nicht Träume oder Karriere. Es ist nicht Yin oder Yang, links oder rechts, rosa oder blau, schön oder stark, Nähmaschine oder Regenschirm. Es ist nicht der Lippenstift und es ist nicht le Moustache.

Ich war und bin immer noch auf der Suche nach neuen Bildern. Meinem Bild. Und diese Suche bedeutet in Frage zu stellen, hinter die Bezeichnungen zu schauen, Formen zu brechen.

Und just in dem Moment, in dem ich im Begriff war, mich von meinen alten Bildern zu lösen und mich vollkommen planlos auf den Weg zu machen, betrachtete mich meine Tante so von der Seite und stellt fest: Du bist eine richtige Frau geworden. Und dieser Satz hat mich aus der Fassung gebracht. Hat mir den letzten Schubs gegeben und mich endgültig aus der alten Fassung geschoben - der Auffassung des mit negativen und einengenden Bildern behafteten Frauseins. Und gleichzeitig ist er der Auftakt in den nächsten Abschnitt der Reise. Und ich habe ihn lieben gelernt, diesen einfachen Satz.
Bild
Foto © Marcus Josef Weiss
___________________________________________
Bild
Frauen formen
Bild
Starke Frauen
2 Kommentare

Starke Frauen

2/3/2019

0 Kommentare

 
Bild
Katherine Mansfield 1888-1923
Ein Auszug mitgeschriebener Zitate aus einigen Büchern, die ich in den letzten Monaten gelesen habe. Mit unverkennbarem Thema. 
___________________________________________
„Ich glaube, dass ich der einzige Mensch auf dieser Welt bin, der von unsterblichem, ungebrochenem Vertrauen erfüllt ist.“ 
Katherine Mansfield

"Und wenn wir uns begegnen, dann lass es bitte in Freiheit geschehen - tu nichts für 
mich! Ich habe schreckliche Angst vor dem Mangel an persönlicher Freiheit. Ich bin eine zutiefst verschlossene Natur! 
Ich weiß nicht, ob sich das mit meiner Bitte an dich zu vereinbaren ist, für mich bis April ein Paar Hosen zu nähen."

Katherine Mansfield (in einem Brief an Ida Baker)

„Ich fordere Sie hiermit auf >Ich bin eine Feministin!< zu sagen. Am liebsten wäre es mir, wenn Sie auf einen Stuhl steigen und von dort >ICH BIN EINE FEMINISTIN!< rufen würden - weil ich generell der Meinung bin, das alles was man macht, gleich viel aufregender ist, wenn man dabei auf einem Stuhl steht.“

Caitlin Moran

„Sehen Sie, das Leben ist für mich nie sehr einfach, obwohl ich immer sehr glücklich bin - vielleicht weil ich es mir so sehr wünsche, glücklich zu sein. Ich liebe das Leben so sehr und verabscheue den Gedanken, eines Tages sterben zu müssen. (…) Außerdem möchte ich vom Leben alles.“
Simone de Beauvoir

„Ich habe lange gezögert, ein Buch über Frauen zu schreiben. Das Thema ist ärgerlich, besonders für die Frauen; außerdem ist es nicht neu.“
Simone de Beauvoir

„Das mythische Denken behauptet >die Weiblichkeit< und man spricht also von >unweiblichen< Frauen. Statt aus den realen Frauen die Definition der Weiblichkeit abzuleiten.“ (Selbiges gilt selbstredend für die Männlichkeit.)
Simone de Beauvoir

„Viele der sogenannten starken Frauenfiguren sind kaum mehr als die Fantasie männlicher Autoren. Nur weil Frauen im Kino zunehmend abenteuerliche Kampfsportarten beherrschen, physisch also fit sind und sich wie Männer verhalten, macht sie das nicht automatisch zu facettenreichen Charakteren.“
Natalie Portman

“I worshipped dead men for their strength, forgetting I was strong.” 
Vita Sackville-West
Bild
Djuna Barnes 1892-1982
Bild
Simone de Beauvoir 1908-1986
„Ich kann weder Vorbilder nachleben, noch werde ich jemals ein Vorbild darstellen können, für wen es auch sei. Hingegen mein eigenes Leben nach mir selbst bilden, das werde ich ganz gewiß, mag es nun damit gehen wie es mag. Damit habe ich ja kein Prinzip zu vertreten, sondern etwas viel Wertvolleres, - etwas, das in einem selber steckt und ganz heiß vor lauter Leben ist und jauchzt und heraus will. (…) Wir wollen doch sehen, ob nicht die allermeisten sogenannten Schranken, die die Welt zieht, sich nicht als harmlose Kreidestriche herausstellen.“
Lou Salomé

„Es erwies sich, daß durch Vermeidung des Scheines, durch Beibehaltung der ganzen Schnürbrust von Vorurteilen und Rücksichten in welche man tausend der schönsten Lebenstriebe zurückzuzwängen gewohnt ist, nicht mehr Achtung und Liebe erworben werden kann, als durch die volle Auslebung der Persönlichkeit, die in sich ihre Legitimation trägt.“
Lou Salomé

„Radfahrende Frauen um die Jahrhundertwende waren ein Bürgerschreck. Aber die Frauen selbst sahen das Fahrrad als Vehikel ihrer Emanzipation.“
Michaela Wiesner-Bangard und Ursula Welsch

„I’m just a loud-mouthed middle-aged colored lady with a fused spine and three feet of intestines missing and a lot of people think I’m crazy. Maybe you do too, but I never wonder why I’m not like other people. The mystery to me is why more people aren’t like me.“
Florynce Kennedy

„In meinem Leben ist die Kreisbewegung, nicht die Hierarchie wesentlich.“
Gloria Steinem

„In die Reise aufbrechen bedeutet auch immer selbst durch dir Reise aufgebrochen werden.“
Gloria Steinem

„Ihre Träume und Wünsche waren unbestimmt, romantisch. Hätte sie jemand ganz brutal gefragt, was sie denn erwarte, hätte sie vielleicht gesagt >Le merveilleux.<. Es war ein Hunger, der sich nicht irgendwo im Körper lokalisieren ließ.“
Anaïs Nin
____________________________________________
Bild
#GRLPWR
Bild
Theresia
Bild
Frauen formen
0 Kommentare

Frauen formen

24/2/2019

0 Kommentare

 
Bild
Bild
„Vielleicht ist es heute mein innigster Wunsch,
daß man still ein paar Worte wiederholen möge,
​die ich zusammengefügt habe.“ 

Simone de Beauvoir
Meine Eltern lasen uns Kindern jeden Abend einen Teil einer Geschichte vor. Wir hörten von der roten Zora, von Krabat und von Ronja, von Mogli und Pipi Langstrumpf, von Momo, Mio und Madita. Später las ich dann selbst - und zwar jeden einzelnen Krimi von Agatha Christie. Meist war ich ihren mörderischen Hauptfiguren drei Schritte voraus. Wenn ich mich allerdings getäuscht hatte, ärgerte ich mich im selben Maß über mich, wie ich mich andererseits über die von der Autorin gelungene Überraschung freute. Trotzdem wurde keine große Leserin aus mir wie aus meinen lesenden Eltern. Ich blieb eine kleine Leserin. In den letzten Jahren las ich je im Sommer ein, zwei Bücher, zu Weihnachten vielleicht eines - und immer Romane. Jedes mal wenn ich bei meinen Eltern zuhause neben dem Bücherregal Yoga machte, studierte ich kopfüber die Buchrücken und suchte mir ein Buch aus. Das war’s dann wieder für ein paar Monate. Die Lesemüdigkeit, die sich eingeschlichen hatte, wurde zwar vermutlich nicht ausgelöst, aber doch unterstützt durch mein nicht diagnostiziertes Prismasehen, das zufolge hatte, dass ich nur einäugig lesen konnte und mir gelegentlich eine selbstgebastelte Augenklappe zu diesem Zwecke aufsetzte. Anstrengend.

Inzwischen habe ich allerdings eine Brille, die mir hilft. Und seit ich auf die Frauen gekommen bin, habe ich auch einen Büchereiausweis. Die Frauen sind es nämlich, die mein Interesse am Lesen wieder wachgerufen haben. Mit Camus und Sartre hab ich mich bisher noch nicht angefreundet. Zweifelsfrei haben sich beide Männer Interessantes und möglicherweise Wichtiges überlegt und niedergeschrieben, aber ich habe einfach noch keinen Zug in Richtung ihrer Bücher verspürt. Meine Neugierde auf Gedankengänge kluger (inzwischen verstorbener) Köpfe wurde erst durch eigene Überlegungen, die ich in den letzten Jahren wälzte und immer noch wälze, größer. Überlegungen zum Thema „Frau sein“, „Weiblichkeit“. Überlegungen zu Lebensentscheidungen und zum Werden einer Person, einer Frau. Weil ich eben eine solche bin. Überlegungen dazu, was für eine Frau ich bin oder sein möchte. Was Frau sein überhaupt bedeutet. Und es beschäftigt mich die Tatsache, dass sich Frauen in einer nach wie vor männlich geprägten Welt entwickeln, da unsere Gesellschaft in allen mir ersichtlichen Bereichen (Religion, Politik, Wirtschaft, Medien, Kunst, Schulwesen…) auf männlich dominierter Vergangenheit ruht und meist immer noch so besetzt ist. Das Erkennen dieses Umstandes nenne ich Feminismus - nicht mehr und nicht weniger. Nur das Erkennen dessen. Und die darauf aufbauende und daraus resultierende Gedankenwelt. Nach eben jener habe ich mich auf die Suche gemacht. Daher also Büchereiausweis. 

Als erstes habe ich „Das andere Geschlecht“ von Simone de Beauvoir gelesen. Jedes einzelne Wort habe ich verschlungen. Bin mit dem Blick so oft über jeden Satz gefahren, bis ich dessen Inhalt wirklich verstanden und aufgenommen hatte. Ich habe geweint beim Lesen. Manchmal auch gelacht. Und einiges mitgeschrieben, denn so schnell werde ich den Schinken wohl nicht nochmal lesen. Nicht nur, weil es ein Schinken ist, sondern vor allem deswegen, weil es noch so viel mehr zu lesen gibt. So viele Vorbilder - direkt vor meiner Nase in den Bücherregalen. Bücher von oder über Frauen, deren revolutionäre Haltungen, Überlegungen und Weltanschauungen mich in Erstaunen versetzen und mich motivieren. Alte Bilder, einst erdacht, werden auf’s Neue lebendig in meinem Kopf und ich fühle mich plötzlich so verbunden. Verbunden mit Autorinnen, die teils schon lange nicht mehr leben, verbunden mit Gedankengut, das Zeit und Raum trotzt und gar in Frage stellt. Und verbunden mit den Frauen ganz generell. Es sind die Bücher, die mir inzwischen einige große Denkerinnen näher gebracht haben und sie mir ans Herz wachsen ließen. Es sind die Bücher, die mir deren Gedankenwelt vermitteln konnten und in mir eine andere Zeit als jene, in der ich mich bewege, auferstehen ließen. 

Voller Überschwang nenne ich Simone de Beauvoir, Anaïs Nin, Lou Andreas-Salomé und Gloria Steinem heute Freundinnen. Frauen, die gemein haben, je einen nicht vorgezeichneten Weg gegangen zu sein (und immer noch zu gehen), ein Leben jenseits der Konventionen verbracht zu haben - immer auf der Suche nach der eigenen inneren Wahrheit und Ausdruck ihres tiefsten Selbst.
___________________________________________
Bild
Das Leben so stur
Bild
Interview mit mir
Bild
Gratwanderung
0 Kommentare
<<Zurück
    Bild

    Ich bin Julia.

    Schauspielerin mit einer Leidenschaft zum Kochen, einer großen Liebe zu den Bergen und wild entschlossen, glücklich zu sein.
    Mehr über mich hier.

    Blog

    Her mit dem schönen Leben. Was für mich dazu gehört und wie ich es angehe.
    Mehr über den Hintergrund dazu hier.

    Kategorien

    Alle
    Journal
    May I Introduce
    Rezepte

    Newsletter abonnieren

    RSS-Feed

Von Erstellen Sie mithilfe anpassbarer Vorlagen Ihre eigene, einzigartige Webseite.
  • Blog
  • About
  • Contact